HSG unterliegt Bietigheim mit 24:29

HSG verliert erstmals in dieser Saison in der Halle an der Ulmenallee

Die HSG Blomberg-Lippe hat am Mittwochabend im 23. Saisonspiel die erste Niederlage in der heimischen Halle an der Ulmenallee hinnehmen müssen. Im Nachholspiel des 18. Spieltags unterlag das Team aus der Nelkenstadt dem Favoriten aus Bietigheim. Auch mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit konnte die 24:29 (11:16)-Niederlage nicht verhindert werden.

Dass das Spiel gegen den aktuellen Tabellenzweiten ein besonders schwieriges Match werden würde, war allen Beteiligten im Vorfeld bewusst. Wie schwer es tatsächlich werden würde, konnte die HSG dann bereits in den ersten drei Angriffen feststellen. Gegen einen großgewachsenen Mittelblock rund um die ehemalige Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft Kim Naidzinavicius und die ehemalige Blombergerin Xenia Smits fand das junge Team aus der Nelkenstadt zunächst kein Durchkommen. Immer wieder gerieten Nele Franz und Co. ins Zeitspiel. Den ersten HSG-Treffer des Abends erzielte nach gut drei Minuten Lisa Rajes, welcher der Ball nach einem geblockten Wurf eher zufällig vor die Füße fiel. Doch der zweifache Deutsche Meister aus Bietigheim verpasste es in der ersten Viertelstunde Kapital aus der guten Abwehrarbeit zu schlagen. Ein ums andere Mal ließen die Bietigheimerinnen gute Chancen liegen oder scheiterten an einer starken Melanie Veith im Tor der HSG. So auch nach zwölf Minuten, als Smits der Blomberger Spielmacherin Nele Franz den Ball stibitzte, ihre pfeilschnelle Mannschaftskollegin Antje Lauenroth auf die Reise schickte und diese das Spielgerät, allein aufs Tor zulaufend, deutlich über das Blomberger Gehäuse setzte. So ermöglichten es die Bietigheimerinnen, dass Franz nach 16. Minuten vom Siebenmeterpunkt zum Stand von 7:7 treffen konnte. Doch die SG BBM konnte noch eine Schippe drauflegen und münzte ihre optische Überlegenheit nun auch in Tore um. Angetrieben von einer stark aufspielenden Smits, welche ihre Mitspielerinnen ein ums andere Mal gekonnt in Szene setzte, konnten die Bietigheimerinnen der HSG noch bis zur Halbzeit klar auf 11:16 enteilen. Mit fünf Toren Rückstand und dem Gefühl, dass mit Blick auf die eigene Leistung noch Luft nach oben war, verließen die Blomberger Spielerinnen das Feld in Richtung Kabinentrakt.

Entschlossen kehrte das junge HSG-Team im zweiten Abschnitt zurück. In eine sehr guten Anfangsphase kamen die Blombergerinnen nun dazu ihr gefürchtetes Tempospiel aufzuziehen. Mit deutlich mehr Zug zum Tor als noch in der ersten Halbzeit verkürzte die tschechische Nationalspielerin Kamila Kordovská nach 35. Minuten auf 14:16. Doch die SG BBM ließ sich nur kurz aus der Fassung bringen. Nach 44. Minuten hämmerte Bietigheims Rechtsaußen Amelie Berger den Ball sicher zur 18:23-Führung in das Blomberger Tor. Wenig später erhöhte Naidzinavicus von der Siebenmetermarke sogar auf 18:25. Doch Laura Rüffieux und Co. ließen die Köpfe nicht hängen und kämpften sich in der Folge Tor für Tor zurück in die Begegnung. Acht Minuten vor dem Ende verkürzte Marie Michalczik auf 23:26. In den Schlussminuten ließ sich die SG BBM Bietigheim jedoch nicht um den verdienten Lohn bringen und sicherte sich mit einem verdienten 24:29-Sieg letztendlich souverän die zwei Punkte in der Halle an der Ulmenallee. Beste Werferin bei der HSG war mit 7/3 Treffern Marie Michalczik.

Zufrieden mit dem Auftritt und der Entwicklung seiner Mannschaft zeigte sich auf der anschließenden Pressekonferenz Gäste-Trainer Markus Gaugisch, welcher bei seinem ersten Besuch in Blomberg direkt einen Sieg verbuchen konnte. „Die HSG hat alles in die Waagschale geworfen und uns mit ihrem Tempospiel immer wieder vor schwierige Aufgaben gestellt. Aber wir waren darauf eingestellt, dass Blomberg-Lippe bis zum Ende kämpfen wird, und haben das heute im Rückzugsverhalten sehr gut gelöst. Vorne haben wir uns in der ersten Halbzeit für die gute Abwehrarbeit nicht konsequent genug belohnt. Alles in allem ist der Sieg aber verdient und der Weg meines Teams geht in die richtige Richtung“, so Gaugisch.

Realistisch beurteilte HSG-Trainer Steffen Birkner die Begegnung. „Wir haben in der zweiten Halbzeit aggressiver agiert und den Kopf zu keinem Zeitpunkt hängen lassen. Mit fünf Toren gegen eine Champions League-Mannschaft zu verlieren ist keine Schande, auch wenn wir gerne für eine große Überraschung gesorgt hätten. Leider haben wir dazu in der ersten Halbzeit nicht genug Mut gezeigt und nicht genügend Zug aufs Tor der Bietigheimerinnen entwickelt“, so Birkner. „Wir müssen nun wieder in unseren Rhythmus finden und werden ab morgen den Fokus auf Buxtehude richten“, blickt der HSG-Trainer nach vorn. Bereits am kommenden Samstag (27.03., 16:00 Uhr) ist der lippische Handball-Bundesligist in der Ferne beim Buxtehuder SV gefordert.

Durch die Niederlage ändert sich für die HSG in der Tabelle zunächst nichts. Mit 34:12-Punkten steht das Team aus der Nelkenstadt weiter auf Rang 3. Für Bietigheim kommt es nun am 31. März zum Showdown gegen den Tabellenführer Dortmund. Mit fünf Minuspunkten auf den ungeschlagenen Spitzenreiter ist das Team dann zum Siegen verdammt, möchten sich Xenia Smits und Co. eine kleine Chance auf den Meistertitel wahren.

Tore für die HSG: Marie Michalczik (7/3), Nele Franz (6/2), Laura Rüffieux (3), Kamila Kordovská (3), Ann Kynast (2), Lisa Rajes (1), Emelyn van Wingerden (1), Ndidi Agwunedu (1)

Tore für die SG BBM: Kim Naidzinavicius (8/6), Amelie Berger (6), Xenia Smits (5), Antje Lauenroth (4), Danick Snelder (2), Nele Reimer (2), Anna Loerper (1)

 

Zur Wahl der Spielerin des Spiels: Abstimmung beendet.

Spielerin des Spiels: Melanie Veith.

 

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