Nächstes HSG-Talent schafft Sprung in Bundesligakader
Aufregende Wochen liegen hinter HSG-Youngster Ndidi Agwunedu. Die Jugendspielerin, welche vor allem auf der linken Außenbahn zu Hause ist, rückte zuletzt für die verletzte Nationalspielerin Franziska Müller in das Bundesligateam der HSG Blomberg-Lippe und unterschrieb nun einen zweijährigen Vertrag, gültig bis zum 30.06.2021, beim Frauen-Handball-Bundesligisten aus dem Lipperland. Nach Munia Smits und Nele Franz ist die 19-Jährige somit innerhalb des letzten Jahres bereits die dritte Spielerin, die den Sprung aus der Jugend in den Kader der Bundesligamannschaft geschafft hat.
Dabei entdeckte die gebürtige Bielefelderin den Handballsport erst im Alter von neun Jahren für sich. Beim TuS Brake zeigte sie jedoch schnell, welch großes Potenzial in ihr steckt, und wechselte 2015/16 zur HSG. Dort gewann sie in ihrer ersten Saison mit der B-Jugend der Nelkenstädterinnen auf Anhieb die Deutsche Meisterschaft und zog 2017 ins vereinseigene HSG-Internat, um sich noch mehr auf den Handballsport konzentrieren zu können. Dass die 1,72m-große Außenbahnspielerin, welche aktuell auch noch für die A-Jugend und die zweite Damenmannschaft spielt, bereits in der laufenden Saison Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse erhält, kam für die mehrfache Juniorennationalspielerin überraschend: „Damit hatte ich natürlich nicht gerechnet“, gibt Agwunedu zu. Dennoch meistert sie die neue Aufgabe bislang mit Bravour. Gegen die HSG Bensheim/Auerbach glänzte das junge Talent zuletzt als sichere Siebenmeter-Schützin und steuerte insgesamt sechs Treffer zum wichtigen 30:25-Auswärtssieg des Teams bei. „Im Spiel selbst habe ich versucht gar nicht viel darüber nachzudenken und einfach den Ball ins Tor zu werfen. Jetzt im Nachhinein betrachtet ist es schon krass und ein super Gefühl“, lässt Agwunedu diesen besonderen Tag Revue passieren. Dass ihre starken Leistungen in der Jugend und in der Bundesliga nun mit einem Zweijahresvertrag belohnt wurden, macht sie stolz: „Ich bin sehr dankbar, die Chance zu bekommen, mich in der Handball Bundesliga Frauen unter Beweis stellen zu können. Ich weiß, dass es eine neue und große Herausforderung für mich wird und der Sprung von der Jugend in die Bundesliga kein leichter ist. Aber ich habe definitiv große Lust diese Herausforderung anzugehen“, strahlt Agwunedu voller Vorfreude auf die kommenden Aufgaben.
Und auch Bundesligatrainer Steffen Birkner ist nach der Vertragsunterzeichnung guter Dinge: „Ich freue mich, dass mit Ndidi ein Talent aus der Region den Sprung in den Bundesligakader geschafft hat. Sie ist ein weiterer Beweis dafür, welch gute Arbeit bei der HSG seit vielen Jahren im Nachwuchsbereich und im HSG-Internat geleistet wird. Ndidi gehört in ihrem Jahrgang zu den besten deutschen Spielerinnen und ich traue ihr definitiv zu, auch in der Bundesliga Fuß zu fassen. Mit Jenny Murer und Ndidi haben wir nun für die kommende Saison ein ebenso starkes wie ehrgeiziges Linksaußen-Gespann“, blickt Birkner zuversichtlich in die Zukunft.
HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch ergänzt: „Ndidi ist eine viel versprechende Spielerin – und wir sind alle sehr gespannt auf die weitere Entwicklung von ihr. Deshalb war es außer Frage, dass wir sie für ihren bisherigen Werdegang bei der HSG honorieren und mit einem Bundesligavertrag ausstatten. Nicht zuletzt anhand dieser Personalie untermauern wir, dass unser Vereinskonzept im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet ist und wir im Nachwuchsbereich nachhaltig und qualitativ hochwertig arbeiten. Wir freuen uns auf die Zukunft mit Ndidi!“
Neben dem Handball steht für die Senkrechtstarterin der HSG derzeit noch der Schulalltag auf dem Programm. Auch hier warten auf die Schülerin des Hermann-Vöchting-Gymnasiums spannende Monate, möchte Agwunedu doch im Sommer erfolgreich ihr Abitur abschließen.
Überzeugte im letzten Auswärtsspiel der HSG mit sechs erzielten Toren: Ndidi Agwunedu. Foto: Brink-Medien/Mario Brink