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Mitgliederversammlung der HBF: Frauenbundesliga betont Eigenständigkeit

Die Handball-Bundesliga Frauen (HBF) hat auf ihrer Mitgliederversammlung am letzten Wochenende die Weichen für die kommende Spielzeit gestellt. Neben überarbeiteten Lizenzrichtlinien, der Wahl eines Vergabeausschusses für das Jugendzertifikat sowie neuen Werberichtlinien stand unter den Augen von DHB Präsident Andreas Michelmann auch die Kritik am von Seiten des DHB nicht neu abgeschlossenen Grundlagenvertrag mit dem Dachverband im Mittelpunkt. Strömungen innerhalb des DHB, die mit dem Gedanken einer Wiedereingliederung der Vereine in den Dachverband spielen, wurde geschlossen eine eindeutige Absage erteilt. Mit einem Nachruf und einer Gedenkminute für Harald Wallbaum begann die Mitgliederversammlung der Handball Bundesliga Frauen (HBF) am vergangenen Samstag in Rotenburg an der Fulda. Aufgrund des Trauerfalls und des Termins der Beerdigung hatte die Liga ihre Tagung kurzfristig um eine Woche verschoben. Nach einem Bericht des Vorsitzenden Berndt Dugall sowie Ausführungen zur Finanzlage und deren Prüfung folgte die einstimmige Entlastung des Vorstands. Zugestimmt wurde zudem Wirtschaftsplan sowie den Mitgliedsbeiträgen und Umlagen für das neue Geschäftsjahr. Auf Antrag von Andreas Thiel wurden mit Christoph Wendt, Jutta Ehrmann-Wolf und André Fuhr drei Personen in den Lizenzierungsausschuss des neu eingeführten Jugendzertifikats berufen. Als Leiter der Geschäftsstelle präsentierte Christoph Wendt in der Folge Anregungen zur Weiterentwicklung des Livestream-Angebots und des Marketing-Konzepts. Bei diesem soll Wendt Unterstützung durch eine von Vereinsvertretern besetzte Marketing-AG bekommen. Die auf den ersten Erkenntnissen aufbauende Neufassung der Werberichtlinien wurde in der Folge angenommen, zudem sollen die Lizenzrichtlinien für die kommende Spielzeit überarbeitet werden. Spieltechnisch wurde ein Antrag auf eine Ausweitung der Verpflichtung zur generellen Anerkennung von Spielverlegungen in der BL 2 bei der Berufung ausländischer Nationalspielerinnen abgewiesen, hinsichtlich Jugend-Nationalspielerinnen aber positiv beschieden. Bei Berufung zu Lehrgängen des DHB im Erwachsenen-, Juniorinnen- oder Jugendbereich ist eine Spielverlegung somit ab der kommenden Spielzeit nicht mehr von der Zustimmung des Gegners abhängig. Hinsichtlich der Entscheidung bei Punktgleichheit in der Meisterschaftsrunde gab es unterdessen keinen Wunsch nach Veränderung, auch weiterhin bleibt hier im Bereich der HBF das Torverhältnis maßgebend. Unter dem Punkt Verschiedenes wurde von Vereinsseite der Umgang des Deutschen Handballbundes (DHB) mit dem Grundlagenvertrag kritisiert. Der Dachverband hatte den Vertrag mit der HBF nicht gekündigt, so dass dieser sich somit automatisch um ein Jahr verlängert. Nach vorherigen Verhandlungen und dem Nachkommen diverser Forderungen des DHB waren die Vereine allerdings von einem Abschluss des neu ausgehandelten Vertrags mit einer mehrjährigen Laufzeit ausgegangen und artikulierten Unverständnis und Misstrauen. Eventuellen Strömungen einzelner Landesverbände innerhalb des DHB, die eine Rückkehr der Vereine der Frauenbundesligen in den DHB verfolgen, wurde ein einstimmiges Votum zum Erhalt der Eigenständigkeit entgegengestellt. Einigkeit herrschte unterdessen in der gemeinsamen Aufgabe der Weltmeisterschaft 2017, für die der Ligavorsitzende Berndt Dugall als Organisationschef des DHB verantwortlich zeichnet. Neben einem intensiven Gedankenaustausch mit Bundestrainer Michael Biegler signalisierten die Vereine nicht nur sportlich ihre volle Unterstützung beim Ergreifen der sich daraus für den Handball der Frauen ergebenen Chancen. Laut Dugall beweist dieses Einvernehmen, dass die WM im eigenen Land als gemeinsame Aufgabe und gleichzeitig als Sprungbrett gesehen wird, den Frauenhandball im eigenen Land zu stärken. Quelle: handball-world
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