Kaja Ziegenbein: „Es ist etwas ganz besonderes für Deutschland aufzulaufen“

Kaja Ziegenbein, Kreisläuferin der HSG Blomberg-Lippe, nahm Ende Juli erstmals an einer Europameisterschaft teil. Markus Hausdorf sprach mit der sympathischen Bielefelderin über die EM in Spanien, ihre Ziele mit den Blomberger Mannschaften. Die Europameisterschaft in Spanien liegt rund drei Wochen zurück. Ihr habt am Ende Platz 5 erreicht. Wie fällt Dein persönliches Fazit aus? Kaja Ziegenbein: Mein persönliches Fazit nach der Europameisterschaft ist recht positiv, wir haben gezeigt, dass wir mit den Nationen mithalten können und haben die EM auf einem guten 5. Platz abgeschlossen. Gegen Russland im ersten Spiel und gegen Dänemark im Viertelfinale musstet ihr klare Niederlagen einstecken. Wie siehst du diese beiden Partien mit etwas Abstand? Kaja Ziegenbein: Wir haben in beiden Spielen nicht das abgerufen was wir können und somit verdient verloren. Gegen Russland waren wir noch nicht im Turnier angekommen und gegen Dänemark haben wir eine schlechte Leistung abgeliefert. Beide Nationen sind einen kleinen Schritt weiter als wir. Die Lücken, die wir noch haben versuchen wir in den nächsten Monaten zu schließen. Bist du letztlich mit dem 5. Platz bei dieser EM zufrieden oder überwiegt die Enttäuschung ohne Medaille heimgekehrt zu sein? Kaja Ziegenbein: Der 5. Platz war das Maximum, was wir nach den beiden verlorenen Spielen rausholen konnten und für meine erste EM Teilnahme bin ich damit zufrieden. Klar wäre es ein riesiges Highlight gewesen mit einer Medaille nach Hause zu kommen, aber dafür waren unsere Schwankungen im Turnier leider zu groß. Wir werden aber alle weiter hart an uns arbeiten. Was nimmst du persönlich von der Europameisterschaft mit? Kaja Ziegenbein: Ich persönlich nehme ganz viele Erfahrungen und Eindrücke mit, die mich sicher handballerisch aber auch persönlich weiter bringen. Es ist etwas ganz besonderes für Deutschland auflaufen zu dürfen und das habe ich auf jeden Fall genossen und das werde ich auch nicht so schnell vergessen! Aktuell bereitest du dich mit der HSG Blomberg-Lippe auf die neue Spielzeit vor. In der abgelaufenen Saison musstet ihr Euch mit der weiblichen A-Jugend in einem Herzschlagfinale gegen den TSV Bayer Leverkusen im Siebenmeterwerfen geschlagen geben. Mit welchen Erwartungen geht ihr in die Saison und was sind Eure Ziele? Kaja Ziegenbein: Wir haben immer sehr hohe Ziele mit unserer A-Jugend und ich denke ich müsste lügen, wenn das Final Four nicht wieder eines davon ist. Wir haben wieder eine gute Mannschaft zusammen, es ist aber noch viel zu tun, um auf den bestmöglichsten Leistungsstand zu kommen. Da wir nur wenige Trainingseinheiten im Komplettverbund absolvieren, müssen wir uns schnell finden und als Team agieren. In der 2. Mannschaft der HSG kommst du neben der A-Jugend ebenso regelmäßig zum Einsatz. Wie wichtig ist es für dich als Jugendspielerin auch frühzeitig im Seniorenbereich Erfahrungen zu sammeln und wo siehst du die Unterschiede? Kaja Ziegenbein: Für eine Jugendspielerin ist es das wichtigste schon früh genug Erfahrungen im Seniorenbereich zu sammeln. Man lernt viel mehr, wenn man sich mit stärkeren Gegnern auseinandersetzen und dagegen halten muss. Im Frauenbereich geht es viel robuster, schneller und qualitativ hochwertiger zu, dies beeinträchtigt die Entwicklung einer Jugendspielerin enorm. Mit Barbara Hetmanek habe ich in der 2. Mannschaft eine Trainerin, die uns junge Spielerinnen optimal fördert und fordert. Bei der HSG Blomberg-Lippe setzt Andre Fuhr aber auch in der Frauen-Bundesliga auf Dich, dort gehörst du dem erweiterten Kader an. Welche Ziele verfolgst du in der höchsten deutschen Spielklasse? Kaja Ziegenbein: Ich möchte mich mit Trainingsfleiß und guten Spielen in der Zweiten Mannschaft für die 1. Mannschaft weiterhin „anbieten“.Mein nächstes Ziel ist es in den 16-er Kader zu gelangen und mir Spielanteile zu verdienen. Wie würdest du die Handballerin Kaja Ziegenbein beschreiben? Kaja Ziegenbein: Immer gut gelaunt, offen, robust, durchsetzungsstark und emotional Wo siehst du deine Stärken und woran musst du aus deiner Sicht arbeiten? Kaja Ziegenbein: Ich muss an meinem Zweikampfverhalten in der Deckung und an meiner Wurfpräzision arbeiten. Meine Stärken sehe ich darin, dass ich nie aufgebe und ich mich vorne am Kreis gut durchsetzten kann. Ich brauche auf dem Feld Emotionen und Härte, dann läuft es bei mir gut. Was schätzt du selbst an Andre Fuhr, der bereits seit 2002 Trainer in Blomberg ist? Kaja Ziegenbein: Ich schätze Andre als Trainer, da er aus jeder Spielerin das bestmögliche raus holt und junge Talente zu gestandenen Bundesligaspielerinnen ausbilden und individuell fördern kann. Ich denke, die HSG Blomberg-Lippe ist eine der besten Adressen für junge Handballspielerinnen, die sich weiterentwickeln und im Leistungsbereich Handball spielen wollen. Im Sommer hast du das Abitur absolviert. Was steht bei dir nun neben dem Handballsport an? Kaja Ziegenbein: Ich nehme ab Mitte Oktober ein Studium der Sportwissenschaften in Paderborn auf und freue mich dort auf die neuen Aufgaben. Vielen Dank für das Gespräch, viel Erfolg bei der HSG Blomberg-Lippe und dem Studium in Paderborn. Steckbrief: Name: Kaja Ziegenbein Position(en): Kreis Geburtsdatum: 07. September 1997 Geburtsort: Bielefeld Größe: 173 cm Hobbys: Zeit mit Familie und Freunden verbringen Bisherige Vereine: HC Horn- Bad Meinberg, HSG Blomberg-Lippe Größte Erfolge: Westdeutscher Vizemeister (2012 C-Jugend), Deutscher Vizemeister (2013 A-Jugend, 2014 B-Jugend, 2015 A-Jugend), Teilnahme Europameisterschaft der Juniorinnen 2015 in Valencia Quelle: www.handball-world.com
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