Nach dem Auswärtsspiel in Leverkusen gibt es bei der HSG Blomberg-Lippe eine Kaderanpassung zu verkünden: Carolin Jaron, die die Fans der HSG bereits in den letzten Wochen auf dem Spielfeld gesehen habe, erhält vor dem Auswärtsspiel in Mosonmagyarovar einen Bundesligavertrag bei den Nelkenstädterinnen.
Jaron, die auch bei Steffen Birkner bei den Auswärtsspielen in Ludwigsburg, Leverkusen und beim Thüringer HC, sowie an der Ulmenallee gegen den Buxtehuder SV und beim Heimsieg gegen die „TusSies“ zum Zug kam, zählt ab sofort zum Kader des Bundesligisten. Vor einer fast ausverkaufen Halle an der Ulmenallee erzielte sie zudem gegen den Buxtehuder SV ihr erstes Bundesligator und konnte sich dementsprechend euphorisch von der Halle sowie der Mannschaft feiern lassen.
Für die 18-Jährige ist die Unterschrift des Bundesligavertrags der nächste Schritt in ihrer Entwicklung in bei der HSG. 2021 wechselte die gebürtige Münchnerin nach Ostwestfalen und weckte in Sichtungslehrgänge, sowie in der Jugendbundesliga und der 3.Liga die Aufmerksamkeit des DHB. Von U19-Bundestrainer Christopher Nordmeyer wurde sie daraufhin zum Lehrgang der Nachwuchsnationalmannschaft eingeladen.
Im neuen Bundesligarhythmus, bedingt durch die Teilnahme der HSG an der EHF European League Gruppenphase, wartete am Mittwochabend das erste Auswärtsspiel der Rückrunde. In der Ostermann-Arena traf man auf die Mannschaft des TSV Bayer 04 Leverkusen. Am 13. Spieltag konnte die HSG die nächsten zwei Punkte beim 31:22 (12:16) Sieg einfahren. Beste Werferin der Partie war Nieke Kühen mit acht Toren.
Nach verschlafenen Minuten in die Gegenstöße
Melanie Veith, Ona Vegué, Maxi Mühlner, Nieke Kühne, Laetitia Quist, Díana Dögg Magnúsdóttir und Amber Verbraeken starteten ins Auswärtsspiel. Die Gastgeberinnen begannen unter anderem mit ihrer besten Torschützin Johanna Andresen. Den technischen Fehler der Leverkusenerinnen konnte die HSG in ihrem ersten Angriff nicht nutzen und verursachte selbst den Ballverlust. Dazu musste sich Kühne nach einem Foul das erste Mal auf die Bank setzen, sodass Christin Kaufmann das erste Tor des Abends per Siebenmeter erzielte. Die sonst so starke Defensive musste sogar in den ersten fünf Minuten drei Tore der Gastgeberinnen hinnehmen. Die aggressive Abwehr um Pia Terfloth machte der HSG das Leben schwer, bis Magnúsdóttir den Tabellenvierten mit ihrem Tor erlösen konnte. Mit viel Bewegung stellte der TSV jedoch auf das 4:1, als die HSG-Abwehr zu passiv agierte. Die Ungenauigkeiten im Angriff häuften sich und der Ball flog wieder bei den Leverkusenerinnen. Beim ersten Auswärtsspiel der Rückrunde verschliefen die Nelkenstädterinnen die ersten Minuten und kamen nicht in ihr Spiel herein. Die Hoffnung lag nun auf der Überzahl, die Nieke Kühne herausholte. Van der Linden hatte etwas dagegen und stand wieder passend zwischen den Pfosten, um ihre nächste Parade zu feiern. Mit der Parade von Veith im Rücken und dem Steal von Kühne klappte es endlich mit dem zweiten Tor. Die vorher so sicher spielenden Werkselfen schlugen sich mit ihren technischen Fehlern im Angriff selbst, sodass die HSG mit der ersten Welle und dem Rückraumwurf von Nieke Kühne in ihr Tempospiel kam. Mit dem 7:5 von Quist nach knapp 14 Minuten verbesserte die HSG die eigene Wurfquote, auch wenn Leverkusen sein Spiel weiter herunterspielte. Anders als in den ersten Minuten agierten die Blombergerinnen in der Abwehr aggressiver, provozierten den technischen Fehler und sicherten sich über den Ballgewinn den Anschlusstreffer von Verbraeken. Inmitten der Aufholjagd sah sich Biegler gezwungen, seine erste Auszeit zu ziehen. Den Fehler von Terfloth und den ersehnten Ausgleichstreffer von Vegué konnte er damit jedoch nicht verhindern. Beim Spiel auf Augenhöhe trotz der Tabellensituation beider Teams schaffte es Quist die erste Führung für die Gäste zu erzielen und ihr Team auf den richtigen Weg zu bringen. Eiskalt nutzte das Team von Steffen Birkner die zwei technischen Fehler innerhalb von 30 Sekunden aus. Trotz Kühnes Durchbruchs zum 15:11 vier Minuten vor der Pause ließen die Werkselfen nicht locker und netzten selbst zum 12. Mal ein. Eine torlose Phase zum Ende der ersten Hälfte beendete Vegué mit ihrem fünften Treffer und stellte damit auf eine Halbzeitführung von 16:12.
Tempo und Rückraumfackeln
Mit der neu eingewechselten Alexia Hauf auf Linksaußen starteten die Blombergerinnen mit einem Fehlwurf in die zweite Halbzeit. Die Abwehr stand jedoch wesentlich stabiler und sorgte dafür, dass Zoe Ludwig den Ball beim Zeitspiel parieren konnte. Die Torhüterin schickte die Angriffsreihe mit Tempo nach vorne. Vegué belohnte sich selbst mit ihrem sechsten Treffer, als sie im Duell gegen Nele Vogel ohne Fehler blieb. Trotz guter Defensivaktionen konnten die Werkselfen Quists Rückraumwurf und das dazugehörige Tor nicht verhindern. Ludwig sicherte den Ball gegen Andresen und brachte den nächsten Angriff ins Rollen, bei dem Kühne mal wieder erfolgreich war. Wie bereits zur Mitte der ersten Hälfte schlichen sich bei den Gastgeberinnen technische Fehler ein. Ludwig entwickelte sich zu einem starken Rückhalt und parierte auch gegen Terfloth. Vorne taten sich die Blombergerinnen weiter schwer, doch Kühne erlöste den Positionsangriff mit ihrem Rückraumtreffer. Nur zwei Tore kassierte die HSG-Defensive in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte. Genauso steigerten sie ihre Effektivität im Angriff. Gerade im Konterspiel blieben Alexia Hauf und Co. souverän. Die Linksaußen erzielte nicht nur ihr erstes Tor des Spiels, sondern erhöhte die Führung beim 14:22 auf acht Tore. Auch die Werkselfen-Kapitänin Sophie Cormann fand ihre Meisterin in Ludwig, die immer besser ins Spiel kam. Alderden, die im Hinspiel noch am häufigsten getroffen hatte, blieb am Mittwochabend glücklos, sodass Tietjen mit dem Gegenstoß die erste Führung von zehn Toren einnetzte. Steffen Birkner fing an, die Kräfte innerhalb der Mannschaft zu verteilen. Über Ludwigs Paraden als Ausgangspunkt konnten Laura Rüffieux und Nieke Kühne viel Tempo auf die gegnerische Seite bringen und sich selbst mit Treffern belohnen. Ohne Spannung und mit einem souveränen Abstand konnten die nächsten zwei Punkte mit nach OWL genommen werden.
Stimmen zum Spiel
Nieke Kühne blickt auf das Auswärtsspiel zurück: „Man hat schon gemerkt, dass wir etwas müde waren und uns reinkämpfen mussten. Denn es ist immer noch ein normales Bundesligaspiel, in das wir konzentriert reingehen müssen. Über unsere Abwehr und die Torwartparaden konnten wir im Laufe des Spiels besser in unser Tempo kommen.“
Steffen Birkner bilanziert den Auswärtssieg: „Handball ist ein Ergebnissport, das habe ich auch der Mannschaft in der Kabine gesagt. Das war von uns heute aber keine handballerisch gute Leistung, da wir viele Fehlentscheidungen getroffen haben. Ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben.“
Aufstellungen
TSV Bayer 04 Leverkusen: Van der Linden, Vogel, Lindemann; Ingenpass (1), Richartz, Boeters (2), Cormann (2), Andresen (6), Terfloth (4), Cruzado, Veit (1), Kaufmann (4), Alderden (2)
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (1), Verbraeken (2), Quist (5), Magnúsdóttir (2), Kühne (8), Hoberg, Vegué (6), Jaron, Mühlner, Tietjen (3), Hauf (4)
Als Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem TBV Lemgo Lippe begonnen und mit der HSG Blomberg-Lippe im letzten Jahr fortgesetzt, hat sich die „Blühspielwoche“ mittlerweile zu einer festen Größe entwickelt. Das Motto der „Blühspielwoche“ findet in diesem Jahr beim HSG-Heimspiel gegen den VfL Oldenburg (Mi., 19.02.) und beim Duell des TBV Lemgo Lippe gegen die Füchse Berlin (So., 16.02.) seine Präsenz. Ziel ist es, weitere artenreiche Blühflächen im Kreis Lippe entstehen zu lassen.
Ein wachsendes Projekt für die Region
Nach dem erfolgreichen Start des Referenzprojekts für nachhaltiges, regionales Handeln vor der eigenen Haustür, bei dem der TBV und Feldwerk eng miteinander kooperiert haben, schloss sich im darauffolgenden Jahr die HSG Blomberg-Lippe dem Blühspieltag an. Daraus entwickelte sich eine Blühspielwoche, welche auf dem Erfolg aus dem ersten Jahr basierte. Dort konnten über Spenden beeindruckende 6.600 m² – fast neun Handballfelder – als artenreiche Blühfläche realisiert werden. Dank der Unterstützung beider Vereine und ihrer Fans konnte das Ergebnis auf 10.000 m² gesteigert werden – ein großartiger Erfolg für den regionalen Artenschutz. 2025 soll dieses starke Ergebnis noch einmal übertroffen werden. Mit vereinten Kräften von TBV, HSG und Feldwerk sollen auch in diesem Jahr die Themen Nachhaltigkeit und Biodiversität in den Fokus gerückt werden.
So können Fans von HSG und TBV helfen
Auch in dieser Saison gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen:
Attraktive Angebote für Partner und Sponsoren
Auch Unternehmen können sich in dieser einzigartigen „Blühspielwoche“ engagieren: Sowohl die HSG als auch der TBV bieten Patenschaften für Flächen ab einer Größe von 200 m² an. Unternehmen können so nicht nur einen Beitrag zum regionalen Artenschutz leisten, sondern auch durch kommunikative Leistungen der Pakete öffentlichkeitswirksam Verantwortung übernehmen. Besonderes Highlight in diesem Jahr ist eine von 1-2-3-Plakat durchgeführte Großflächenkampagne, auf der die größten Partner der Blühspielwoche mit Ihrem Logo zehn Tage lang in OWL präsent sein werden.
Die Vorfreude auf die Woche, welche an den Spieltagen mit zahlreichen Aktionen zu den Themen Nachhaltigkeit und Biodiversität gespickt ist, steigt bereits einen Monat vorher. Marco Schlomann und Tobias Krutemeier von Feldwerk sind begeistert: „Wir freuen uns sehr über die erneute Zusammenarbeit mit dem TBV Lemgo Lippe und der HSG Blomberg-Lippe. Gemeinsam schaffen wir ein einzigartiges Projekt für nachhaltiges Handeln rund um Artenschutz und Biodiversität.“
Über Feldwerk
Feldwerk ist ein nachhaltiges Start-Up aus Ostwestfalen-Lippe (OWL), das sich auf regionale Umweltprojekte spezialisiert hat. Es bietet umweltfreundliche Produkte sowie Naturpatenschaften an und schafft Lebensräume wie artenreiche Blühflächen, Mischwälder oder Feldvogelfenster. Ziel ist es, regionalen Artenschutz sichtbar zu machen und CO₂-Einsparungen erlebbar zu gestalten.
Nach der geglückten Premiere in der EHF European League Gruppenphase geht es für die HSG Blomberg-Lippe am Mittwoch zum NRW-Duell nach Leverkusen. Anpfiff der Auswärtspartie in der Ostermann-Arena ist am Mittwochabend (15.01.) um 19 Uhr. Übertragen wird das Spiel bei Sportdeutschland-TV und Dyn.
Die dritte Januarwoche steht ganz im Zeichen der Auswärtsreisen der HSG. Den Auftakt macht die Partie beim Tabellenschlusslicht aus Leverkusen. Im zweiten Spiel der noch so jungen Rückrunde möchten die Blombergerinnen an die vergangenen Bundesligaspiele anknüpfen und den Schwung aus dem intensiven EHF-Duell gegen JDA Bourgogne Dijon mitnehmen.
Rückblick auf das Hinspiel
Bereits im September trafen die beiden Mannschaften an der Ulmenallee aufeinander. Nach einem knappen Halbzeitergebnis von 13:10 für die Gastgeberinnen aus Blomberg drehte die HSG in der zweiten Hälfte auf und ließ zudem in der Defensive nur noch wenig zu. Gleich acht Tore erzielten die Blombergerinnen per Gegenstoß. Beim 25:15-Heimsieg parierte Melanie Veith 35% aller Würfe, die auf ihr Tor kamen. Vorne sorgte Amber Verbraeken mit ihren sieben Toren für den Unterschied. Bei den Leverkuserinnen traf Rozemarijn Alderden am häufigsten. Inzwischen steht aber Johanna Andresen an der Spitze der internen Torschützinnen-Liste. Im HBF-Vergleich liegt sie mit 42 Toren auf Platz 24, nur knapp hinter Laetitia Quist, die den 19. Platz innehat.
Torflaute im Angriff
Trotz der soliden Statistik von Andresen kommen die Werkselfen nur auf knapp 200 Tore in der Bundesliga. Auch in den vergangenen Partien gegen den Thüringer HC, den Buxtehuder SV und den VfL Oldenburg erzielte die Mannschaft von Michael Biegler insgesamt nur 60 eigene Tore. Im Vergleich dazu hat die Angriffsreihe des Tabellenvierten aus Blomberg in den letzten beiden Spielen der nationalen Liga 65 mal über die eigenen Treffer gejubelt. Dennoch müssen Steffen Birkner und Co. das unangenehme Spiel in Leverkusen mit höchster Konzentration angehen. Kurz vor Weihnachten waren die Leverkuserinnen nämlich ganz nah am Punktgewinn dran. Nur ein parierter Wurf ließ den TSV am Unentschieden gegen die Sport-Union Neckarsulm scheitern.
Stimme zum Spiel
„Leverkusen ist eine junge, wilde Mannschaft, die natürlich nichts zu verlieren hat. Solche Spiele sind immer unangenehm. Am Mittwoch spielen sie zuhause in ihrer Halle, in der sie sich natürlich auch ordentlich präsentieren möchten. Wir müssen jetzt von unserem Höhepunkt der letzten Woche mit dem Heimsieg gegen Dijon wieder zurück in den Liga-Alltag finden und auch dort unsere Aufgaben erledigen“, ordnet Melanie Veith das Spiel in Leverkusen ein.
Ein besonderes Abenteuer startete für die HSG Blomberg-Lippe in der PHOENIX Contact-Arena als man auf das französische Team JDA Bourgogne Dijon traf. In der historisch ersten Gruppenphasenpartie der HSG siegte der Gastgeber mit 35:30 (18:17). Beste Werferin der Blombergerinnen war Nieke Kühne mit 10 Treffern.
Torreiches Duell der beiden Debütanten
Vor der europäischen Heimspielkulisse in Lemgo brachte Steffen Birkner Melanie Veith, Alexia Hauf, Nieke Kühne, Díana Magusdóttir, Laetitia Quist, Judith Tietjen und Laura Rüffieux von Beginn an ins Spiel. Wie bereits in den vergangenen Bundesligaspielen musste der Cheftrainer auf Andrea Jacobsen. Lisa Frey und Marie Michalczik verzichten. Bei dem Gast aus Dijon startete unter anderem die deutsche Torhüterin Ann-Cathrin Giegerich. Kühne durchbrach die JDA-Abwehr und netzte per Heber zum ersten EHF-Gruppenspieltor ein. Doch die Gäste reagierten mit zwei schnellen Toren und gingen zum ersten Mal im Spiel in Führung. Nachdem die HSG-Offensive sich an der schnellen Abwehrformation von Coach Clement Alcacer die Zähne ausgebissen hatte, nutzte Hauf ihre erste Wurfchance von außen und stellte damit das Remis nach fünf gespielten Minuten wieder her. Dijon blieb vor Veith eiskalt und erhöhte seinen Vorsprung auf drei Tore, als erst Vaultier doppelt und Dury einmal traf. Von der schwierigen Anfangsphase ließen sich die Blombergerinnen bei ihrer europäischen Premiere nicht beirren und verkürzten durch Kühne und Rüffieux‘ Heber auf ein Tor. Den Rückstand verringert und in Überzahl agierend schafften die Blombergerinnen jedoch nicht den Ausgleich auf das 7:7. In beiden Angriffen brachten technische Fehler den Ball zum Gast aus Dijon. Besonders viel ging bei Alcacers Mannschaft über ihr Kreisspiel. Magnúsdóttir und Kühne brachten mit ihren Rückraumwürfen die Arena in Lemgo zum Jubeln, doch der Anschluss auf das 8:9 hielt nicht lange an, traf Urban Medel für Dijon zum 8:10. Anders als in den ersten Minuten hielt die HSG nun den Kontakt zu Dijon und traf beim Siebenmeter von Ona Vegué zum erneuten Ausgleich. 10 Minuten vor Ende der ersten Hälfte zog Dijon zudem die erste Auszeit, denn die HSG-Abwehr stabilisierte sich zunehmend und die Offensive agierte konzentrierter. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe der beiden Debütanten in der diesjährigen Gruppenphase. Plötzlich kämpfte sich Magnúsdóttir durch die Abwehr und traf zur 13:12-Führung. Nur Sekunden später hatte die eingewechselte Amber Verbraeken das 14:12 auf der Hand, scheiterte jedoch an Giegerich. Das brach die Willenskraft der Blombergerinnen nicht: Nieke Kühne holte sich den Ball in der Abwehr wieder, sodass Hauf die erste Führung mit zwei Toren erzielte. Die Kreisanspiele der Französinnen blieben ihre klare Stärke und der Schwachpunkt in der Abwehr der Gastgeberinnen. Den Schlusspunkt in der ersten Hälfte setzte beinahe Nieke Kühne mit einem Rückraumhammer, der jedoch nur das Lattenkreuz traf. Doch Quist trat noch zum direkten Freiwurf an, den sie über die Hände von Dijon zirkelte. Mit einem 18:17 ging es in die Kabinen.
Tempo und Tore in der zweiten Hälfte
Mit Amber Verbraeken, Ona Vegué und Maxi Mühlner brachte Steffen Birkner zur zweiten Hälfte neue Impulse in den Angriff. Erstere trat zum Siebenmeter an und traf gegen die neu eingewechselte Manuelle Dos Reis sicher. Dijon musste die zwei Minuten nach Wiederanpfiff nun in doppelter Unterzahl agieren. In dieser parierte Ludwig den Strafwurf von Nadia Offendal. Mit dem Ballgewinn durch Kühne netzte Quist mit Schwung ein und erhöhte den Vorsprung auf drei Tore. Auch Verbraeken blieb in der Abwehr aufmerksam, sodass die HSG wieder in den Angriff kam. Dijon verteidigte in ihrer Unterzahl die hineinpirschenden Rückraumspielrinnen und hatte selbst die Chance, ihren Rückstand zu verringern. Auf Sivertsens Tor reagierte Mühlner direkt und traf zum 22:19. Mit viel Tempo steigerte sich die Partie in der zweiten Hälfte, in der nun auch Vegué ihre erste Zeitstrafe absitzen musste. Dadurch kam Dury zum Zug und warf erfolgreich an Ludwig vorbei. Quist setzte sich im Angriff gemeinsam mit Kühne durch, die beide über den Rückraum ihre Tore erzielen konnten. Beim 24:25 reagierte Birkner mit seiner Auszeit und schwor die HSG neu ein. Unter anderem kehrte Melanie Veith zwischen die Pfosten zurück. Birkners Auszeit zeigte Wirkung, denn zweimal spielte der Angriff Hauf frei, die sicher vor Dos Reis blieb und die HSG wieder in Führung brachte. Quist zog zudem die nächste Zeitstrafe gegen Claire Vautier. Hinten parierte Veith, vorne traf Kühn und brachte die PHOENIX CONTACT-Arena zum Beben. Aus ihrer Schwächephase herausgekämpft, führten die Blombergerinnen nun wieder mit zwei Toren. Hauf reagierte in der Defensive aufmerksam und sicherte den Ballgewinn, der der HSG einen verwandelten Siebenmeter brachte. Verbraeken blieb vom Strich unberechenbar. Ihr dritter Treffer ließ die Blombergerinnen auf 29:26 davonziehen. Die Gäste ließen sich jedoch weder von der Halle noch vom Zwischenergebnis beirren und blieben immer in Schlagdistanz. Immer wieder fand der Ball seinen Weg zu Kühne, die mit dem Heber ihren zehnten Treffer erzielte und die Arena mit 1334 Fans noch einmal anheizte. In der Schlussphase hatten die Blombergerinnen nun die Chance, mit fünf Toren in Führung zu gehen. Doch es schlichen sich wieder Fehler im Aufbauspiel ein. Dijon verkürzte auf zwei Tore, sodass Birkner seine Mannschaft fünf Minuten vor Ende zusammentrommelte. Abgebrüht blieb Magnúsdóttir trotz der Hektik und stellte auf das 32:29. Dijon gab nicht auf und kämpfte bis zum Schluss in der spannenden Schlussphase. Und spätestens drei Minuten vor Ende tobten die Blomberger-Fans in Lemgo: Mit 35:30 siegt die HSG bei ihrer Premiere in der Gruppenphase und sackt damit die ersten beiden Punkte ein.
Stimmen zum Spiel:
Nieke Kühne bilanziert das Spiel: „Wir sind super glücklich, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten. Es war heute eine besondere Erfahrung für uns, auf europäischem Niveau in einer großen Halle zu spielen. Wir haben eine tolle Mannschaftsleistung gezeigt und sind daher sehr glücklich über diesen Sieg in unserem ersten Spiel.”
Steffen Birkner fasst den Auftakt zusammen: „Die Intensität auf dem Platz war 60 Minuten lang sehr hoch, deshalb bin ich sehr froh, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Wir mussten ständig gegen den Widerstand ankämpfen, den Dijon uns entgegensetzte. Wir haben die ganze Zeit an unseren Matchplan geglaubt und konnten uns am Ende durchsetzen.“
Aufstellungen:
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (2); Verbraeken (3), Quist (4), Magnúsdóttir (4), Kühne (10), Hoberg, Vegué (2), Stürenburg, Litvinov, Mühlner (2), Tietjen (1), Hauf (5)
JDA Bourgogne Dijon HB: Giegerich, Dos Reis; Lönborg (2), Vautier (4), Blaise (1), Gayet, Gravelle (2), Plotton (2), Dury (6), Urban Medel (6), Pintat (2), Valero Jodar, Offendal (3), Louveau, Perret (1), Sivertsen (1)
Zum ersten Mal bestreitet die HSG am Samstag ein EHF European League Spiel in der Gruppenphase. Dazu gastiert das französische Team JDA Bourgogne Dijon HB in OWL. Anpfiff des ersten Gruppenspiels ist am Samstag (11.01.) um 16 Uhr in der PHOENIX CONTACT-Arena. Die Partie kann zudem auf Dyn oder bei DAZN verfolgt werden.
Der Jubel nach dem Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde in Metzingen war riesig. Nach vier Spielen, jeweils zwei gegen SU ZRK Belgrad und die „Tussies“, konnte sich die HSG zum ersten Mal in der Vereinshistorie für die Gruppenphase der EHF qualifizieren. Per Wildcard startete man im Oktober mit dem Hinspiel an der Ulmenallee und gewann dort souverän gegen das serbische Team. An dem Einzug in die dritte Runde änderte auch die knappe Niederlage in Belgrad nichts. Bei dem Bekannten aus der Bundesliga spielten die Blombergerinnen beide Spiele sicher aus und überzeugten gerade in der ersten Hälfte in Metzingen. Das Abenteuer der EHF European League Gruppenphase war damit gestartet und wird kurz nach dem Rückrunden-Sieg gegen den BSV Sachsen Zwickau nun real.
Französisches Team bei der Premiere
In Lemgo treffen die Blombergerinnen dann auf einen bisher unbekannten Gegner: JDA Bourgogne Dijon HB durchlief wie die HSG beide Qualifikationsrunde. Erst duellierten sie sich mit Hypo Niederösterreich, dann mit ZRK Zrinski Cokovec. In den vier Spielen konnten sie 139 Tore erzielen und setzten sich damit deutlich in den Partien durch. Auch sie treten zum ersten Mal in der Gruppenphase an. In der vergangenen Saison unterlagen sie in der Qualifikation Molde Elite. Der Verein wird von Clement Alcacer, einem der jüngsten Trainer in den EHF-Vereinswettbewerben, geführt. Im Team des 35-Jährigen findet sich seit dieser Saison die starke Torhüterin Ann-Cathrin Johanna Giegerich von Buducnost. Sie lief bereits für die Nachwuchsmannschaften und die A-Nationalmannschaft des DHB auf. Auch Dijons Top-Scorerin Nina Dury sollte die HSG im Blick haben. Mit 20 Jahren trumpfte sie in den Qualifikationsrunden stark auf, erzielte sowohl aus dem linken Rückraum als auch von Linksaußen 19 Tore.
Stimmen zum Spiel
Steffen Birkner blickt auf die Premiere in der Gruppenphase: „Wir stellen uns darauf ein, dass Dijon ein starkes Team ist, das in seinen Angriffs- und Abwehrstrategien flexibel agiert. Für uns wird es besonders wichtig sein, darauf zu reagieren, um gegen einen physisch starken Kader mit spannenden Spielerinnen zu bestehen.“
„In der Gruppenphase der EHF European League zu spielen, ist für uns wirklich ein großartiges Erlebnis. Ich denke, wir haben hart für dieses Ziel gearbeitet und konnten uns mit der Gruppenphase dafür belohnen. Natürlich werden die Englischen Wochen sehr anstrengend, aber es ist eine großartige Erfahrung für uns alle. Darauf freuen wir uns“, so Ona Vegué vor der Partie gegen Dijon.
Der Auftakt in die Rückrunde der Handball Bundesliga Frauen sollte am Mittwochabend in Blomberg stattfinden. Am 12. Spieltag duellierte sich die HSG mit dem BSV Sachsen Zwickau. Für die Blombergerinnen gelang der positive Start in die zweite Hälfte der Saison. Beim 31:20 (12:10) traf Ona Vegué gleich elfmal.
Ein prall gefüllter Mittwoch wartete auf die Fans der HBF, da nicht nur die HSG zuhause aktiv war, sondern auch die weiteren Vereine, die im internationalen Geschäft zu finden sind. Für den BSV war es nach ihrem Spiel beim Thüringer HC die zweite Auswärtspartie innerhalb weniger Tage und gleichzeitig das zweite Duell gegen ein Team aus den Top-5.
Duell auf Augenhöhe
Verzichten musste Steffen Birkner weiterhin auf Andrea Jacobsen, Lisa Frey und Marie Michalczik. In die Startsieben schickte er Melanie Veith, Judith Tietjen, Laetitia Quist, Díana Dögg Magnúsdóttir, Nieke Kühne, Ona Vegué und Laura Rüffieux. Gästetrainer Norman Rentsch brachte die im Hinspiel stark spielende Kaho Nakayama ebenfalls von Beginn an. Im Innenblock hielten Quist und Kühne dem ersten Angriff der Zwickauerinnen stand. Über zwei erfolgreichen Abwehraktionen setzte sich zunächst Vegué über ihre Außenposition durch, bevor Rüffieux per Gegenstoß und mit einem Fünkchen Glück Barbara Györi im Tor überwand. Für den BSV netzte Blanka Kajdon zum ersten Tor vom Siebenmeterstrich ein. Die Blombergerinnen agierten konzentriert und schnell in der Defensive, doch Kajdon fand den Weg an Veith vorbei und traf zum Anschlusstreffer beim 3:2. Diesem Tor trotze Vegué mit dem sicher verwandelten Siebenmeter und stellte den Vorsprung von zwei Toren wieder her. Doch was im Hinspiel Nakayama war, war beim Rückspiel Kajdon: Alle drei Tore des BSV gingen in den ersten Minuten auf die Rückraumlinke. Immer wieder fand die HSG ihre Lücken in der Offensive. Besonders im Überzahlspiel nach der Zeitstrafe gegen Natasa Corovic setzte sich Rüffieux vom Kreis oder Vegué im Gegenstoß durch. Die Gäste aus Zwickau blieben hartnäckig dran und profitierten mehr und mehr von den Paraden ihrer Torhüterin. Die Schnelligkeit im Angriff der HSG blieb zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff auf der Strecke. Den Anschlusstreffer des BSV konnte jedoch Nieke Kühne mit ihrem Steal verhindern. Auch der Gegenstoß des Gastes landete nicht hinter Veith. Diese zeichnete sich in der torarmen Phase mit ihren Paraden aus. Gegen den Siebenmeter von Kajdon war sie jedoch machtlos. Dadurch verkürzte der Tabellenzehnte auf ein Tor. Quist kegelte den Ball mit dem Unterarmwurf an Györi vorbei und stellte auf das 10:8. Die erste Partie in der Rückrunde entwickelte sich zunehmend zu einem torarmen Kampf, bei dem kein Team sich von dem anderen absetzen konnte. Denn als den Gästen der erneute Anschlusstreffer gelang, zog Ida Hoberg den Strafwurf, den Vegué verwandelte. Das Spiel auf Augenhöhe ging mit einem knappen 12:10 in die Halbzeitpause.
Tempoanzug bei der HSG
Mit dem Wiederanpfiff traf die sichere Rüffieux erneut. Nieke Kühne sah die freistehende Kreisläuferin und spielte den genauen Pass auf sie. Hinten parierte Veith und gab der HSG damit den Rückenwind, ihre Führung auf vier Tore zu erhöhen. Diesmal zog Kühne selbst zum Tor und netzte zum 14:10 ein. Besonders wach kam Judith Tietjen aus der Halbzeitpause. Vom Steal aus lief sie ihren Gegenstoß und blieb vor einer Top-5-Torhüterin kaltschnäuzig. Doch auch auf der Gegenseite sicherte sich Zoe Ludwig im Siebenmeterduell gegen die bisher so sichere Kajdon ihre Parade. Vegué machte es mit ihrem Strafwurf besser und stellte auf die erste Führung von fünf Toren. Die ehemalige BSV-Spielerin Magnúsdóttir erhöhte per Doppelschlag sogar auf das 18:11. Am kalten Mittwochabend blieben die Blombergerinnen in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs mindestens genauso kalt vor dem Tor. Hauf traf mit ihrem Gegenstoß, der von einer Parade von Veith ausging, zur Acht-Tore-Führung. Der BSV wirkte im Vergleich zu der sicheren HSG verunsichert und verursachte Abspiel- sowie technische Fehler. Auch aus dem Rückraum strahlten die Gastgeberinnen mehr Präsenz aus, sodass Kühne per Rückraumwurf auf das deutliche Zwischenergebnis von 21:11 stellte. Nur ein Tor in 12 Minuten konnte der BSV erzielen. Rentsch zog darauf seine dritte Auszeit. Im Angriff gelangen wieder mehr Chancen, die die inzwischen eingewechselte Zoe Ludwig teilweise entzaubern konnte. Vorne fiel es den Nelkenstädterinnen fast spielend leicht, Lücken in der BSV-Defensive zu finden. Im Zweifel zogen Hoberg & Co. Strafwürfe, bei denen Ona Vegué weiter unberechenbar blieb. Zehn Minuten vor Schluss brachte Birkner nach seinem Timeout Ruslana Litvinov und Milena Stürenburg ins Spiel, die mit ihrem Pass auf Maxi Mühlner ihren ersten Assist im Spiel sammelte. Trotz des sich verbesserten BSV-Angriff gaben die Blombergerinnen die Führung nicht mehr aus der Hand und feierten den sechsten Heimsieg aus sechs Bundesligaspielen an der Ulmenallee.
Stimmen zum Spiel:
Steffen Birkner resümiert den erfolgreichen Auftakt in die Rückrunde: „Wir wussten, dass dieses Spiel ein körperlich schwieriges wird. Zwickau bringt viel Dampf und ein hohes Maß an Körperlichkeit in den Angriff. Das haben wir in der zweiten Hälfte besser verteidigt und konnten uns während des gesamten Spiels auf zwei starke Torhüterinnen verlassen. Vor dem EHF European League Spiel haben wir es heute außerdem geschafft, die Kräfte zu verteilen.“
Auch Ida Hoberg zieht ihr Fazit zum Spiel: „In der zweiten Halbzeit haben wir Vollgas gegeben. Das hat unser Trainer in der Kabine gefordert. Mit mehr Druck konnten wir unseren Plan verfolgen und konnten uns so am Ende absetzen und diesen Heimsieg einfahren.“
Aufstellungen:
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (5), Verbraeken (1), Quist (1), Magnúsdóttir (2), Kühne (2), Hoberg (1), Vegué (11), Litvinov, Stürenburg, Mühlner (2), Tietjen (2), Hauf (4)
BSV Sachsen Zwickau: Györi, Kadovic; Corovic, Szabó (3), Hoitzing, Gierga (2), Montag, Kajdon (5), Gorb (3), Madjovska (3), Walkowiak, Hasselbusch, Eksteinova, Nakayama (4)
Für die HSG geht es zu Beginn des Jahres Schlag auf Schlag. Mit dem Bundesligaspiel gegen den BSV Sachsen Zwickau wird am Mittwoch (08.01.) um 19 Uhr die Rückrunde der Handball Bundesliga Frauen eingeläutet. Die Partie wird wie immer bei Sportdeutschland-TV und bei Dyn übertragen.
Viel Verschnaufpause nach dem hohen Heimsieg gegen den Aufsteiger aus Göppingen bleibt dem Team aus der Nelkenstadt nicht. Die Viertplatzierten nach der Hinrunde der HBF treffen mit dem BSV auf eine Mannschaft, die ihnen zu Beginn der Saison das Leben ordentlich schwer gemacht hat. Im Hinspiel Anfang September konnte die HSG ihre Führung aus der ersten Halbzeit nicht über die Ziellinien bringen. Doch die Partie in der Stadthalle Zwickau läutete den Aufwind bei den Blombergerinnen ein, die mit nur vier Niederlagen in der Bundesliga positiv gestimmt in die Rückrunde gehen wollen.
Kämpferische Auftritte des BSV
Zuletzt warteten mit dem Thüringer HC und Oldenburg zwei starke Teams aus dem oberen Tabellenfeld auf den BSV. Gegen beide Mannschaften zog Zwickau zwar den Kürzeren, jedoch hielten sie in beiden Partien gut mit, sodass sie den VfL kurz nach Weihnachten am Rande einer Niederlage hatten (24:23). Auch am vergangenen Wochenende zeigten sie eine kämpferische Leistung beim Auswärtsspiel in Thüringen, bei dem sie erst in der zweiten Hälfte abreisen lassen mussten (31:26).
Starke Neuverpflichtungen
Ausschlaggebend für diesen Aufschwung und die engen Partien sind zwei Neuzugänge, die seit dem Sommer das BSV-Trikot tragen: Kaho Nakayama wirbelt auf der Rückraum-Rechten-Position den Angriff auf, setzt ihre Mitspielerinnen in Szene und weiß auch selbst, wo das Tor steht. Dadurch sammelte sie in zehn Spielen 45 Tore, sowie 17 Assists. Im Tor ist Barbara Györi präsent. Auf Platz vier in der Liste der meisten Paraden trumpft die Ungarin in ihrer ersten Saison in Zwickau groß auf. Mit 110 Paraden liegt sie nur knapp hinter Melanie Veith, die 113 Bälle parieren konnte.
Stimme zum Spiel
Steffen Birkner wirft einen Blick auf die Partie am Mittwochabend: „Aus dem Hinspiel haben wir noch etwas gutzumachen und wollen dementsprechend den Rückrunden-Auftakt positiv bestreiten. Gerade zuhause möchten wir zeigen, dass wir es besser als im Hinspiel lösen können, auch wenn wir dieses Spiel vielleicht als Entwicklung brauchten. Zwickau hat sowohl starke Rückraumspielerinnen als auch sehr gute Kreisläuferinnen. Das müssen wir in der Abwehr beachten. Wir sehen uns wie beim vergangenen Heimspiel aufgefordert dieses Spiel zu gewinnen. Eine einfache Partie wird das aber nicht.“
Nach nur vier Tagen im neuen Jahr wartete auf die HSG Blomberg-Lippe mit der Partie gegen FRISCH AUF Göppingen ein tabellarisches Nachbarschaftsduell. Im Finale der Hinrunde setzte sich die HSG mit 34:22 (19:8) durch. Damit siegten die Blombergerinnen in allen Heimspielen der Hinrunde. Beste Werferin der HSG war Ida Hoberg mit sieben Toren.
Glanzvolle Halbzeit im neuen Jahr
HSG-Cheftrainer Steffen Birkner schickte mit Melanie Veith, Judith Tietjen, Laetitia Quist, Díana Dögg Magnúsdottir, Nieke Kühne, Alexia Hauf und Laura Rüffieux seine Startsieben ins Spiel. Auf der Bank nahm bei den Blombergerinnen auch Nachwuchsspielerin Ruslana Litvinov Platz. Tietjen überwand Celina Meissner mit einem Heber und eröffnete damit das Spiel. Ihre Stärke im Tempospiel bewiesen die Göppingerinnen früh: Über die ehemalige HSG-Spielerin Ann Kynast erzielte Lea Neubrander das 2:2 an der Ulmenallee. Beide Teams zeigten in den ersten Minuten der Partie am 11. Spieltag ein Spiel auf Augenhöhe, als Ehmann ihren zweiten Treffer per Siebenmeter feiern konnte. Rüffieux setzte sich im Angriff nach dem Assist von Nieke Kühne durch. Dazu zeigten sowohl Veith als auch Meissner ihre Klasse zwischen den Pfosten. In den ersten zehn Minuten hielten beide beinahe jeden zweiten Ball, den sie auf ihr Tor bekamen. Unterdessen scheiterte Kühne immer wieder am Pfosten, sodass die Göppingerinnen nicht nur die 6:5 Führung, sondern auch die Zeitstrafe gegen Kühne zogen. Die Unterzahl verunsicherte die Gastgeberinnen nicht, als Quist auf Rüffieux durchsteckte, die erneut sicher verwandelte und den Ausgleich wiederherstellte. Nach Ablauf der Zeitstrafe fasste sich Quist aus dem Rückraum selbst ein Herz und netzte sehenswert nach dem Überzieher zur 7:6-Führung ein. Daraufhin zog Nico Kiener seine erste Auszeit, mit der er auf die technischen Fehler der Aufsteigerinnen hinwies. Doch auch nach dieser lief Kynast in den HSG-Innenblock hinein, sodass die HSG den nächsten Ball gewinnen konnte. Nach mehreren Treffern an den Pfosten überwand Kühne mit ihrem Rückraum-Wurf Meissner zum 8:6. In der sich stetig verbessernden Abwehr kassierte die Rückraum-Linke ausgerechnet in der 16. Minute ihre zweite Zeitstrafe. In Unterzahl verschaffte Alexia Hauf den Gastgeberinnen mit ihrem Tor zum 10:6 den ersten größeren Puffer. Immer besser funktionierten die Absprachen in der Abwehr und die schnellen Pässe im Angriff. Als Ida Hoberg ihren ersten Treffer erzielte und gleichzeitig auf das 13:6 stellte, zog der Cheftrainer der Göppingerinnen die Reißleine und seine zweite Auszeit, um gegen den 7:0-Lauf der HSG anzukommen. Doch Melanie Veith vermieste ihnen den ersten Angriff nach dem Time-Out und parierte gegen Ehmann. Der Ball landete daraufhin erneut im HSG-Angriff, den Magnusdóttir zum nächsten Treffer nutzte. Konzentriert spielten die Blombergerinnen ihr Spiel herunter und konnten sich auf Veith zwischen den Pfosten verlassen, sodass zur Halbzeit ein 19:8 auf der Anzeigetafel stand.
Bestrafen der technischen Fehler
Die zweite Hälfte startete Veith mit einer erneuten Parade im Siebenmeter-Duell und hielt die HSG nach der Pause weiter auf Kurs. Viele Ballverluste im Göppinger-Angriff ließen die HSG weiter in ihren Torlauf kommen, in dem Ida Hoberg per Doppelschlag das 22:9 feiern durfte. Der Fehlerteufel bei FRISCH AUF schlug immer wieder zu. Ganz anders lief es bei den Gastgeberinnen, die mit viel Schwung und sicheren Pässen Nieke Kühne in die perfekte Ausgangslage zum nächsten Tor aus dem Rückraum brachten. Die Rückraumspielerin hatte jedoch kurz nach ihrem Tor dann Feierabend: Nach ihren beiden Zeitstrafen in der ersten Hälfte lief sie durch den Mittelkreis und berührte den Ball vor dem Wiederanpfiff. Das Resultat war die rote Karte. Doch die Blombergerinnen ließen sich nicht unterkriegen und behielten ihren hohen Vorsprung bei. Dennoch traf Imler im Siebenmeter-Duell und verkürzte kurzzeitig auf elf Tore. Verbraeken blieb auf der Gegenseite sicher und traf über Außen zum 25:13. Steffen Birkner brachte 15 Minuten vor Spielende neue Kräfte in das Spiel der Blombergerinnen. Neben Maxi Mühlner kam Ruslana Litvinov auf der Mitte zum Zug. Erstere holte den Siebenmeter raus, welchen Edit Lengyel parieren konnte. Die Partie des sechsten und siebten in der Tabelle der Handball Bundesliga Frauen stagnierte auf HSG-Seite. Die torlose Phase beendete Litvinov nach einem Durchbruch. Mit viel Tempo im Rückraum nach der Auszeit des HSG-Cheftrainers netzte die Nachwuchsspielerin zum zweiten Mal vor der heimischen Kulisse ein. Der Ballgewinn von Quist landete bei Hauf, die sicher vor Meissner blieb und verwandelte. Nach der Torflaute fanden die Blombergerinnen in ihr Tempospiel zurück, denn Hauf traf zum zweiten Mal hintereinander über den Gegenstoß. Hoberg brachte in den Angriff auch kurz vor Ende der Partie viel Tempo und Schwung. Die Dänin belohnte sich dafür mit ihrem sechsten Tor. Sie setzte mit dem 34:22 den Schlusspunkt in einer deutlichen Heimpartie vor HSG-Kulisse.
Stimmen zum Spiel
Laetitia Quist blickt auf das Spiel zurück: „Wir sind aktuell im Rückraum relativ dünn besetzt, da müssen manche vielleicht länger spielen. Ich finde, wir haben das auf jeden Fall gut gemacht, auch wenn wir anfangs Schwierigkeiten hatten. Im Laufe des Spiels haben wir gemerkt, dass wir durch eine aggressivere Abwehr Göppingen in Schwierigkeiten bringen können. Diese haben wir dann gut genutzt.“
„Ich hatte ein paar Sorgenfalten in der Woche bezüglich unserer Personalsituation. Wie die Mannschaft diese Rückschläge Woche für Woche aufnimmt, ist überragend. Wir haben ein bisschen gebraucht, um ins Spiel zu kommen und wussten, dass Göppingen mit Tempo kommt. In der ersten Halbzeit fehlt uns ein bisschen der Zugriff, den wir dann erhalten und uns daraufhin in einen Flow spielen können. Dass das Team die rote Karte von Nieke Kühne wegsteckt und mit Ida Hoberg und Ruslana Litvinov im Rückraum agieren kann, zeigt, wie geschlossen diese Mannschaft ist. Das stimmt mich sehr zufrieden“, ordnet Steffen Birkner die letzte Hinrunden-Partie ein.
Aufstellungen
HSG Blomberg.Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (3), Verbraeken (3), Quist (3), Magnúsdóttir (4), Kühne (3), Hoberg (7), Vegué (2), Litvinov (2), Mühlner, Tietjen (2), Hauf (5)
FRISCH AUF Göppingen: Meissner, Hlogyik, Legnyel; Kynast (1), Watzl, Bianco (2), Irmler (7), De Bellis, Ehmann (3), Scherer, Patorra, Elies (1), Moser (3), Neubrander (3), Däuble (1)