Bundesligateam startet hochmotiviert in die Vorbereitung

HSG startet Vorbereitung und neues Kapitel

Quälend lange 108 Tage ist es am vergangenen Samstag her gewesen, dass die Handball Bundesliga Frauen den frühzeitigen Abbruch der Saison 2019/20 bekanntgegeben hat. Gestern ist die HSG Blomberg-Lippe nun endlich in die Vorbereitung auf die Spielzeit 2020/21 gestartet. Beim Trainingsauftakt im Blomberger Stadion Am Rammbocke hieß Bundesligatrainer Steffen Birkner dabei gleich acht neue Gesichter willkommen.

Bestens gelaunt begrüßten HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch und Steffen Birkner die lokalen Pressevertreter*innen am Samstagmorgen zum Start der Vorbereitung. Wer mag es ihnen verübeln? Schließlich begann mit dem gestrigen Tage endlich ein neues Kapitel, nachdem in den letzten Monaten wenig wie gewohnt war. Eine frühzeitig abgebrochene Saison, Kurzarbeit für Spielerinnen und Team und große Ungewissheit, wann und wie die kommende Saison startet. Fans, Team und Sponsoren bildeten in dieser Zeit jedoch eine starke Einheit und führten die HSG mit dem Verzicht auf die Rückerstattung von Ticketgeldern, Gehältern und Werbeleistungen gemeinsam durch diese herausfordernde Zeit. Nun richten Mannschaft und Verantwortliche der HSG den Blick nur noch nach vorne. Nach aktuellem Stand, so wusste Kietsch zu berichten, plant die Liga den Start der Saison 2020/21 für Anfang September ein. „Wir würden nach dem derzeitigen Rahmenspielplan am Wochenende des 5./6. September mit einem Auswärtsspiel in Göppingen starten. Zum ersten Heimspiel der Saison würden wir die Kurpfalz Bären aus Ketsch in der Halle an der Ulmenallee begrüßen. Natürlich ist dies vor dem Hintergrund der immer noch angespannten Gesundheitslage ein Stück weit mit Vorsicht zu genießen und Änderungen sind nicht auszuschließen“, so der HSG-Geschäftsführer. Wie viele Zuschauer dem Heimspiel gegen Ketsch im September beiwohnen können, vermochte Kietsch noch nicht zu prognostizieren. „Natürlich werden wir voraussichtlich nicht in einer rappelvollen Halle starten können, jedoch sind wir optimistisch, kein Geisterspiel austragen zu müssen. Umso mehr lohnt sich in diesem Jahr der Kauf einer Dauerkarte, da wir unsere Dauerkarteninhaber*innen bei möglichen Restriktionen bevorzugt behandeln werden. Hierzu werden wir Anfang der Woche Infos zum Start des Vorverkaufs bekanntgeben“, verspricht Kietsch.

Gute Nachrichten hatte der HSG-Geschäftsführer mit Blick auf die Teilnahme an der European Handball League in petto. Mit dem starken vierten Platz in der Abschlusstabelle der Vorsaison bekam die HSG von der HBF die Möglichkeit, sich für das internationale Geschäft zu melden. „Dies haben wir auch getan. Wir wollen in der kommenden Saison auch international wieder von der Partie sein!“, stellte Kietsch klar. Nähere Infos dazu, wann die HSG in den Wettbewerb eingreifen würde, gibt es derzeit jedoch noch nicht.

Änderungen wird es bei der diesjährigen Auflage des DHB-Pokals geben. Kämpften bislang u.a. auch die Zweit- und Drittligisten um den Titel des Deutschen Pokalsiegers, werden 2020/21 nur Erstligisten an dem Wettbewerb teilnehmen. Somit hat die HSG theoretisch mit nur zwei Siegen die Möglichkeit, am Final Four teilzunehmen. „So einfach war es noch nie!“, spaßte der HSG-Geschäftsführer in Richtung der Bundesliga-Mannschaft, welche mittlerweile ebenfalls auf dem Trainingsgelände eingetroffen war. Wohlwissend, dass es auch in diesem Jahr ein hartes Stück Arbeit wird, den Traum von der Final Four-Teilnahme Wirklichkeit werden zu lassen.

Zum Vorbereitungsstart konnte Trainer Steffen Birkner am Samstag acht „Neue“ begrüßen: Myrthe Schoenaker (VfL Oldenburg), Cara Hartstock (TuS Metzingen), Ann Kynast (SG BBM Bietigheim), Marie Michalczik (BVB Dortmund), Marie Andresen (Werder Bremen), Lisa Rajes (TV Oyten) sowie die beiden HSG-Eigengewächse Cara Reiche und Nele Wenzel verstärken das Team ab sofort. Beim ersten Training als HSG-Spielerinnen präsentierten sich die Neuzugänge fit und hochmotiviert. Ein weiteres neues Gesicht stellte Kietsch mit Dirk Beuchler vor. Der ehemalige Handball-Nationalspieler und Bundesligatrainer (u.a. TBV Lemgo Lippe) wird den Verein zukünftig als sportlicher Berater unterstützen.

Erfreuliche Neuigkeiten gab es auch aus dem Verletztenlager der HSG. Die Schweizer Nationalspielerin und HSG-Linksaußen Jenny Murer, welche sich im September letzten Jahres in der Vorbereitung auf das EM-Qualifikationsspiel gegen Olympiasieger Russland schwer verletzt hatte, meldete sich gesund zurück. Anfang der Woche bekam die Schweizerin von ihrem Operateur grünes Licht für ein Comeback. „Alle Tests liefen hervorragend. Ich freue mich schon sehr, endlich wieder Handball spielen zu können“, so Murer, welche in den vergangenen Monaten hart für ihre Rückkehr auf das Handballfeld geschuftet hatte. Ebenfalls positiv verläuft die Reha von Rückraumspielerin Kamila Kordovská. Nachdem sich die Tschechin im April einer Schulter-OP unterziehen musste, konnte die gebürtige Pragerin am Samstag in vollem Umfang an den Laufübungen teilnehmen. Bis Kordovská jedoch ihre Schulter wieder belasten darf, wird es noch etwas brauchen.

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