André Fuhr gibt auch in der nächsten Serie die Richtung vor

Blomberg (dw). Die guten Personal-Nachrichten aus dem Lager des Frauenhandball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe setzen sich fort. Nach der Verpflichtung von vier Verstärkungen (wir berichteten) hat nun auch Trainer André Fuhr seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. 2002 übernahm der gebürtige Hiller die Blomberger Handballerinnen in der 2. Bundesliga und führte das Team 2006 zurück in Liga eins. Die größten Vereinserfolge wie zum Beispiel der Einzug in den Europapokal der Pokalsieger durch einen zweiten Platz im Final Four in Leipzig sind eng mit dem Namen Fuhr verbunden. „Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit, immerhin gehen wir zusammen in die 14. Saison“, sagte Fuhr und fügt hinzu: „Wir haben uns mit unseren bescheidenen Möglichkeiten, vor allem finanziell, meistens im Bereich des Maximums bewegt.“ Nach den sieben Abgängen, darunter Leistungsträgerinnen wie Nationalspielerin Xenia Smits, Torhüterin Isabell Roch, Spielführerin Laura Magelinskas, Kreisläuferin Noelle Frey und Rückraumregisseurin Kim Wahle, zur auslaufenden Saison sei schon einmal der Gedanke nach Veränderung aufgekommen. Fuhr: „Wie auch die Spielerinnen, die uns verlassen, habe ich durchaus mal überlegt, wie Alternativen für mich aussehen könnten. Aber da stellt sich natürlich auch die Frage der Möglichkeiten.“ Unterm Strich habe das Gesamtpaket HSG Blomberg-Lippe, zu dessen Qualität der 43-Jährige in den vergangenen 13 Jahren in erheblichem Maße beigetragen hat, den Ausschlag für das Bleiben gegeben. Fuhr: „Ich fühle mich keineswegs verschlissen, sondern sehe mich gerade in den Leistungen in dieser und auch in der vorigen Saison auf dem richtigen Weg.“ Die aktuelle Mannschaft mache es auch leicht. Die Arbeit sei mit viel Spaß verbunden, die Truppe ehrgeizig und voller Tatendrang. Genau so wie Fuhr selbst. Das heute, Mittwoch, um 19.30 Uhr an der Ulmenallee stattfindende Heimspiel gegen Koblenz-Weibern (Rang 13/7:27 Punkte) will Fuhr „unbedingt“ gewinnen: „Wir haben vom 21:28 aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen.“ KOMMENTAR DER LZ: Von Dietmar Welle André Fuhr, Trainer des Handball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe, hat seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Der 43-Jährige geht damit in seine 14. Saison. Eine angesichts der schnelllebigen Zeiten als Sportcoach unfassbar lange Zeit. Damit zählt Fuhr zu den Trainer-Dinos in der Bundesliga. Der ledige Fuhr widmet dem Projekt HSG Blomberg-Lippe als Deutschlands Talentschmiede fast jede Minute eines Tages, ist standhaft und gradlinig – auch in schweren Zeiten. Doch die scheinen zunächst der Vergangenheit anzugehören. Denn national (derzeit Platz sieben) wie auch international (das Europapokal-Aus kam erst kürzlich gegen die europäische Spitzenmannschaft Budapest) sorgen die Lipperinnen für Furore. Fachmann Fuhr ist gut vernetzt, sucht akribisch nach Talenten und weist gerade in der Nachwuchsarbeit nachhaltige Erfolge auf. Die Jugendteams zählen fast durchweg zum Besten der Republik. Und Spielerinnen wie zum Beispiel Nadja Nadgornaja oder Xenia Smits haben unter Fuhr so viel gelernt, dass sie das lebhafte Interesse von absoluten Spitzenklubs geweckt haben. Fuhr ist sich angesichts der finanziellen Möglichkeiten darüber im Klaren, dass der Gewinn der Deutschen Meisterschaft in Blomberg immer Wunschdenken bleiben wird. Aber Fuhr ist es auch, der aus den Möglichkeiten in der Regel das Optimale herausholt. So ein Mann kann auch einmal Bundestrainer werden. In diesen Tagen fehlt ihm noch die Lobby für diesen Job. Aber Qualität setzt sich im Endeffekt immer durch. Quelle: Lippische Landes-Zeitung
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