Alles Abi – oder was?!

Acht Spielerinnen der HSG Blomberg-Lippe bauen gleichzeitig ihr Abitur. Die Talente spielen in der A-Jugend-Bundesliga und in der 3. Liga. Heute Abend geht?s gegen den HC Leipzig II Blomberg. „Eigentlich ist das alles gut machbar.“ Aaricia Smits ist zwar nicht die Klassensprecherin, doch sie ergreift als erste das Wort, als die Nachwuchshandballerinnen der HSG Blomberg-Lippe über ihr aufregendes Jahr sprechen. Acht Leistungssportlerinnen machen ihr Abi, wollen mit der A-Jugend ins Final Four und spielen mit der zweiten Mannschaft in der der 3. Liga. Alles gut machbar sei es, doch Aaricia fügt einen ganz wichtigen Nebensatz an: „Wenn man denn gut plant.“ Genau das ist es, was auch HSG-Internatsleiterin Barbara Hetmanek als wichtige Punkte herausstellt: Organisation und Disziplin. Vier ihrer Schützlinge leben im Internat, liebevoll als „Internatis“ bezeichnet, zwei kommen aus Minden, zwei wohnen noch bei ihren Eltern. Auch im Beisein ihrer Mädels ist Barbara Hetmanek voll des Lobes: „Das sind schon sehr ehrgeizige Schülerinnen. Es gab auch keinen Trainingsausfall im Vorabi-Zeitraum. Da habe ich großen Respekt.“ Besteht in irgendeinem Fach Nachholbedarf, wird auch das von Blomberger Seite in Zusammenarbeit mit dem Hermann-Vöchting-Gymnasium ermöglicht. Pauken ist in den vergangenen Wochen angesagt gewesen, dazu etliche Spiele in der 3. Liga und in der A-Jugend-Bundesliga, vom Training ganz zu schweigen. „Das ist doch besser, als sich abends hinzusetzen und sich einen Film anzuschauen. So kommst du mal raus“, meint Aarica Smits. Wochenpläne oder Stundenpläne dienen zudem als Hilfestellungen. „Schule, schlafen, Training, zwischendurch Hausaufgaben“, skizziert Kim-Lara Haudrup einen normalen Alltag. „Und“, so Aaricia Smits, „irgendwo wird dann noch Kochen und Essen reingequetscht.“ Die Mädels können sich dennoch auf den Punkt hin konzentrieren, so scheint es. „Vielleicht ist es ein Vorteil“, so Trainerin Barbara Hetmanek, „dass sie durch den Handball Prüfungssituationen gewohnt sind.“ Das Lernen auf den weiten Fahrten zu Auswärtsspielen soll sich bezahlt machen. Statt einen Film einzulegen, wurde schon mal das Mathebuch rausgekramt. „Die Fahrt von Marienberg zurück war die ruhigste ever. Zwischen den Prüfungen ging es an die tschechische Grenze, da wurde im Bus fleißig gebüffelt“, erinnert sich Barbara Hetmanek. Auswärts müssen die HSG-Spielerinnen heute Abend nicht antreten. Dafür erwartet sie an der heimischen Ulmenallee ein Duell der Ausbildungsbetriebe. Denn in der 3. Liga ist um 19 Uhr der HC Leipzig II zu Gast. Sollten die Blomberger Handballerinnen so fokussiert und diszipliniert auftreten wie bei der Vorbereitung aufs Abi, dann würde das der gesamten Mannschaft helfen, und einem Sieg würde nichts im Wege stehen. Von Oliver König Quelle: Lippische Landes-Zeitung
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