HSG gelingt erster Sieg in 2022

Da ist er endlich! Im dritten Anlauf gelang der HSG Blomberg-Lippe am Samstagabend der erste Sieg im Jahr 2022. Bei den Bensheim/Auerbach Flames musste der lippische Handball-Bundesligist dabei bis zur Schlusssekunde zittern. Mit einem der letzten Würfe des Abends gelang Leni Ruwe im Nachholspiel des 9. Spieltags der Treffer zum vielumjubelten 30:31 (13:16)-Auswärtserfolg.

„Wir wollen wieder Boden gut machen“, hatte HSG-Trainer Steffen Birkner vor dem Auswärtsspiel in Hessen angekündigt. Ein Ziel, dass jedoch auch das Heimteam von Trainerin Heike Ahlgrimm verfolgte. Beide Mannschaften hatten schließlich vor dem Aufeinandertreffen schmerzliche und unerwartete Niederlagen verkraften müssen und unter der Woche kritische Analysen betrieben. Entsprechend fokussiert und motiviert starteten sowohl die HSG als auch Bensheim/Auerbach in die Begegnung. Ann Kynast brachte die Nelkenstädterinnen durch zwei Treffer in Führung, die ehemalige Blombergerin Schoenaker glich nach sechs Minuten aus und warf die Flames wenig später mit 6:4 in Front. Doch die Lipperinnen ließen in der Folge nur noch wenig zu und offerierten dem Heimteam durch eine aggressive Abwehr kaum noch Lücken. Bereits nach 14 Minuten erkämpfte sich die HSG die Führung zurück. Kamila Kordovská fasste sich ein Herz, tankte sich durch die Abwehr und ließ der blendend aufgelegten Flames-Torfrau Helen van Beurden beim Treffer zum 7:8 keine Chance. Eine Führung, die die HSG an diesem Abend kein einziges Mal mehr abgeben würde. Ein großer Schockmoment dann in den Schlusssekunden der ersten Halbzeit: Nach einem Ballverlust der Flames kam es zu einem Sprintduell der beiden Kapitäninnen, welches Laura Rüffieux knapp für sich entschied, den Ball mit letzter Kraft an ihre Mitspielerin Lisa Rajes weiterleitete, welche den Ball erfolgreich zum 13:16 im Tor verwandelte. Rüffieux verletzte sich jedoch in dieser Szene, musste vom Feld getragen werden und konnte im weiteren Verlauf des Spiels nicht mehr eingreifen. Das Schiedsrichtergespann Regner/Koppl sah in dieser Situation ein schweres Foul von Flames-Kapitänin Lisa Friedberger und zeigte ihr somit, zum Unverständnis der Heimfans, die rote Karte.

Die Überzahl zum Start der zweiten Halbzeit nutzten Linnea Pettersson und Co., um ihre Führung früh auf fünf Tore auszubauen. Lange Zeit schien es, als könnte die HSG diesen Vorsprung souverän bis ins Ziel bringen. Nach 50. Minuten erhöhte Kordovská mit einem erfolgreich verwandelten Wurf zum 22:27. Doch durch zahlreiche Zeitstrafen brachten sich die Blombergerinnen gegen wacker kämpfende Flames in der Schlussphase noch einmal selbst in Gefahr. Nach einem Foul von Laetitia Quist in der 58. Minute befand sich das Team aus der Nelkenstadt in doppelter Unterzahl und musste mit ansehen, wie Ines Ivancok den zugesprochenen Siebenmeter sicher zum 29:30 im Tor verwandelte. Wenig später bot sich den Flames dann sogar die Chance zum Ausgleich: Kordovská verlor im Angriff den Ball, doch Lotta Heider schaffte es auf der Gegenseite nicht den Tempogegenstoß im Netz unterzubringen, sondern erwischte HSG-Torfrau Melanie Veith lediglich am Kopf. Nach kurzer Behandlungspause folgte dann der große Auftritt von Leni Ruwe. Als bereits Zeitspiel angezeigt wurde, fasste sich die 17-Jährige ein Herz und verwandelte den Ball sehenswert zum 29:31. Dass Saskia Fackel wenige Sekunden später noch den 30:31-Anschlusstreffer erzielte, kümmerte die Blomberger Spielerinnen nicht, welche den Auswärtssieg mit einer großen Jubeltraube feierten. Beste Werferin auf Seiten der HSG war Kordovská mit 7/2 Treffern, bei den Flames traf van Gulik ebenfalls siebenmal.

„Das war eine extrem intensive Partie“, musste auch HSG-Trainer Steffen Birkner nach dem knappen Auswärtserfolg erst einmal durchatmen. „Die letzten Wochen waren für mein junges Team nicht einfach. Nachdem wir zuletzt nicht immer unsere beste Leistung abrufen konnten, kommt dieser Erfolg genau zur richtigen Zeit. Auch wenn wir uns die letzten fünf Minuten leider noch einmal selbst in Bredouille gebracht haben, bin ich unglaublich stolz auf mein Team, dass sie dieses schwere Spiel gegen einen starken Gegner erfolgreich gestalten konnten“, so Birkner.

Heike Ahlgrimm haderte nach Spielende mit der roten Karte gegen ihre Kapitänin Friedberger: „Wir stehen heute mit leeren Händen da – das tut extrem weh. Mein Team hat, trotz aller Rückschläge, nie aufgegeben und am Ende sogar die Chance einen Punkt mitzunehmen. Wir haben alles investiert und ich kann meiner Mannschaft kämpferisch und spielerisch keinen Vorwurf machen“, so die Trainerin der Flames.

Durch den Sieg springt die HSG Blomberg-Lippe in der Tabelle der Handball Bundesliga Frauen von Platz 11 auf Platz 8. Bereits am kommenden Mittwoch (02.02., 19 Uhr) steht den Blombergerinnen ein Heimspiel gegen den Tabellenersten, die SG BBM Bietigheim, bevor. Tickets für das Spiel gegen den amtierenden Pokalsieger sind unter www.tickets.hsg-blomberg-lippe.de erhältlich.

 

 

Tore für die HSG: Kordovská (7/2), Michalczik (6/3), Pettersson (6), Rajes (4), Kynast (3), Murer (1), Ruwe (1), Reiche (1), Hartstock (1),

Tore für die Flames: van Gulik (7/3), Schoenaker (6), Visser (4), Heider (3), Dekker (2), Ivancok (2/1), Friedberger (2/1), Fackel (2), Kühlborn (1), van Beurden (1)

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