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DHB-Pokal - 05.11.2025
Zweites Final4 in Folge – Die HSG bezwingt die Wildcats

Zweites Final4 in Folge – Die HSG bezwingt die Wildcats

Noch vor der EHF-Qualifikation ging es am Mittwochabend an der Ulmenallee in Blomberg um nichts Geringeres als den Einzug ins Haushahn Final4. Mit dem Endergebnis von 35:17 (21:9) darf die HSG im März nach Stuttgart reisen und weiter um den DHB-Pokal kämpfen. Beste Werferin für die Gastgeberinnen aus Blomberg war Ona Vegué mit acht Treffern. Dazu parierte Lara Lepschi 16 Bälle und erreichte damit eine Quote von 49 Prozent.

Turbostart und Torfestival in der ersten Halbzeit
Nach dem Auswärtsspiel und der letzten Bundesligapartie vor der WM-Pause setzte Cheftrainer Steffen Birkner auf Alexia Hauf, Nieke Kühne, Élin Magnúsdóttir, Díana Magnúsdóttir, Farrelle Njinkeu und Laura Rüffieux. Im Tor startete Lara Lepschi, die im Sommer von den Wildcats aus Halle in die Nelkenstadt wechselte.
Nachdem die Wildcats direkt den ersten Angriff zur Führung nutzten, kam die HSG – insbesondere Andrea Jacobsen und Díana Magnúsdóttir – schnell ins Tempo, sodass die Blombergerinnen rasch mit 3:1 in Führung gingen. Hauf setzte den Heber nur auf die Latte, doch Kühne eroberte in der Defensive den Ball, und Rüffieux setzte sich im Gegenstoß zum 4:1 durch. Dazu kassierte Halle bereits früh im Spiel die erste Zeitstrafe. Auch in Überzahl blieben die Blombergerinnen wachsam, klauten den nächsten Ball, und erneut lief Rüffieux den Gegenstoß erfolgreich. Die Gastgeberinnen legten vor heimischer Kulisse nach dem 1:0 los wie die Feuerwehr. Hauf erzielte per Gegenstoß das 6:1, was Trainerin Ines Seidler bereits nach sechs Minuten zum ersten Team-Timeout zwang. Erst danach erzielte Halle das zweite Tor – auch, weil Lepschi gut in die Partie kam. Mit etwas Glück fand auch Njinkeus erster Treffer den Weg ins Tor. Ausgangspunkt war erneut eine Parade von Lepschi, die am Pokalabend zum ersten Mal auf ihren ehemaligen Verein traf.
Auch die erste Unterzahl für die HSG, in der Jacobsen zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen musste, brachte das Team von Steffen Birkner nicht aus dem Tritt: Lepschi parierte den Strafwurf, Vegué netzte selbst von der Siebenmeterlinie ein. Für Nieke Kühne kam Jacobsen zurück in den Angriff der Blombergerinnen. Zusammen mit Élin Magnúsdóttir spielte sie Hauf auf Außen frei, die diesmal den Heber ins Netz beförderte und den Vorsprung der HSG auf 10:4 erhöhte.
Kurz darauf kassierte auch Rüffieux eine Zeitstrafe; den darauffolgenden Siebenmeter verwandelte Büch sicher. Mühlner holte im direkten Gegenzug den Strafwurf für die HSG heraus, bei dem Vegué wieder eiskalt blieb. Halle zeigte sich im Verlauf der ersten Halbzeit zwar deutlich sicherer im Abschluss, dennoch blieb die HSG am Drücker. Lepschi hielt schon den zweiten Strafwurf, bevor Kühne mit einem Rückraumwurf das 13:6 erzielte. Birkner wechselte weiter durch: Malin Sandberg rückte für Díana Magnúsdóttir in den Rückraum. Nach Njinkeus zweitem Treffer wechselten auch die Wildcats zwischen den Pfosten. Doch auch das hielt die HSG nicht davon ab, Tor um Tor zwischen sich und die Wildcats zu bringen. Mühlner wurde sehenswert angespielt, Bucher traf gleich zweimal in Folge, und die eingewechselte Vegué netzte nach Lepschis nächster Parade nun auch aus dem Feld ein. Erst kurz vor der Halbzeit musste Lepschi das neunte Mal hinter sich greifen. Mit einem 21:9 ging es in die Pause.

Lepschi gibt Sicherheit
Zu Beginn der zweiten Hälfte des Viertelfinals um den DHB-Pokal starteten die Gäste aus Halle direkt mit zwei Toren. Vegué vergab den Strafwurf, doch Kühne sorgte dafür, dass die Blombergerinnen ihren ersten Treffer der zweiten Halbzeit feiern konnten. Lepschi knüpfte nahtlos an ihre Leistung aus den ersten 30 Minuten an und feierte bei ihrer dritten Siebenmeter-Parade ihren insgesamt neunten abgewehrten Wurf. Kühne kassierte nach dem 23:12 ihre erste Zeitstrafe der Partie. Mit Sandberg, Magnúsdóttir und Jacobsen im Rückraum kam die Isländerin zwar zum Abschluss, doch der Wurf landete an der Latte. Wieder einmal vergaben die Wildcats ihre Wurfchancen an Lepschi, die nach 39 Minuten mehr als 45 Prozent aller Bälle parieren konnte.
Die Blombergerinnen taten sich im Angriff nun deutlich schwerer als zu Beginn des Viertelfinals, hielten den Vorsprung aber konstant. Tietjen netzte per Heber zum 25:12 ein. Sekunden später erhöhte Rüffieux sogar auf 26:13. Die HSG schien wieder ins Rollen zu kommen. Auch wenn die Wildcats sich nun öfter durch die stabile HSG-Defensive tankten, blieben die Gastgeberinnen im Angriff wieder konstanter. Jacobsen stellte mit ihrem Tor den 13-Tore-Vorsprung wieder her. Immer wieder zeigte sich Lepschi gegen ihren alten Verein stark und war einer der Gründe dafür, dass Halle auch nach 45 Minuten erst 15 Tore erzielt hatte. Wie bereits in der ersten Halbzeit rotierte Birkner weiter durch, sodass auch Carolin Jaron zum Einsatz kam, die jedoch direkt den Pfosten traf. Der Ball landete aber wieder in den Armen von Vegué, die beim 29:15 die bis dahin höchste Führung erzielte. Halle ging langsam die Kraft aus, während Tietjen nach einer kurzen torlosen Phase zum 32:16 traf. Den erspielten Vorsprung ließ sich die HSG trotz der nachlassenden Chancenverwertung in der zweiten Halbzeit nicht mehr nehmen und darf im März nach Stuttgart reisen.

Stimmen zum Spiel:
„Der Schlüssel zum Sieg war heute unsere kompakte Abwehr. Außerdem sind wir nach Ballgewinnen schnell ins Umschaltspiel gekommen. Ich war vor dem Spiel schon etwas nervös, aber jetzt bin ich sehr glücklich über den Sieg“, sagte Lara Lepschi nach der Partie gegen ihren ehemaligen Verein.
„Wir wussten, dass mit Halle ein Gegner mit viel Tempo auf uns zukommt, der viel Druck macht und ständig in Bewegung ist. Diese Aktionen konnten wir über weite Strecken gut wegnehmen – das haben wir über das ganze Spiel hinweg gezeigt. Ich bin total glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben und mit einer starken Mannschaftsleistung sowie einer überragenden Lara Lepschi ins Final4 eingezogen sind“, bilanziert Steffen Birkner.

Aufstellungen:
HSG Blomberg-Lippe: Veith, Lepschi, Roth; Rüffieux (3), Jacobsen (3), D. Magnúsdóttir (4), Kühne (3), Mühlner (2), Vegué (8), Jaron (1), Bucher (2), Tietjen (2), Sandberg, Hauf (2), E. Magnúsdóttir (1), Njinkeu (4)
SV Union Halle-Neustadt: Szott, Lic; Pallas, Molenaar (6), Marksteiner (1), Büch (1), Hertha (3), Gruber, Poláková (1), Röpcke, Reuthal (3), Petika, Kieffer, Strauchmann (2)