Kommentar: Raus aus dem Versteck

Fußball. Fußball. Immer nur Fußball. Sogar Viertligaspiele werden inzwischen live im Fernsehen übertragen. Ganz zu schweigen von irgendwelchen bedeutungslosen Testspielchen an der türkischen Riviera. Wie wohltuend verlief da doch das vergangene Sportwochenende. Handball und Tennis haben ein sensationelles Comeback gefeiert. In Polen die herzerfrischenden „Bad Boys“ rund um die vier Ex-Lemgoer Carsten Lichtlein, Martin Strobel, Finn Lemke und Hendrik Pekeler. In Sydney Angelique Kerber, die ihren ersten großen Turniersieg 1999 beim Nationalen Jüngsten-Tennisturnier in Lippe feierte. Im Schnitt haben 12,98 Millionen Zuschauer die erste Krönung der neuen deutschen Handball-Generation verfolgt. Der Marktanteil von 42 Prozent reicht nah an die überragende Quote von Torhüter Andreas Wolff heran und beweist, welch ein Potenzial in dieser so dynamischen Sportart steckt. Leider wurde sie bei ARD und ZDF in den vergangenen Jahren viel zu häufig versteckt. Doch auch die Rahmenbedingungen müssen verbessert werden. Stichworte: Förderung statt sukzessive Abschaffung des Schulsports, Kooperation von Ganztagsschulen mit lokalen Vereinen plus Sponsoring im Amateur- und Profibereich. Handball und Tennis haben sich das verdient. Immer nur Fußball ist doch langweilig. von Jörg Hagemann jhagemann@lz.de Quelle: Lippische Landes-Zeitung
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