
Weiterhin ungeschlagen – HSG siegt auch in Zwickau
Zum ersten Bundesliga-Auswärtsspiel reisten die Blombergerinnen zum BSV Sachsen Zwickau. In der Partie des vierten Spieltags gelang der HSG beim 29:35 (15:19) der Auswärtserfolg, mit dem man zudem die Tabellenführung zurückeroberte. Bei der HSG trafen Andrea Jacobsen und Nieke Kühne jeweils sechsmal.
Halbzeit auf absoluter Augenhöhe
In der Sparkassen-Arena Zwickau setzte Cheftrainer Steffen Birkner zunächst auf Nicole Roth, Farrelle Njinkeu, die ehemalige Zwickauerin Díana Magnúsdóttir, Andrea Jacobsen, Nieke Kühne, Alexia Hauf und Maxi Mühlner. Neben den beiden Langzeitverletzten Marie Michalczik und Amber Verbraeken fehlten in Zwickau auch Malin Sandberg und Carolin Jaron.
Kühne und die ehemalige Blombergerin Petersen lieferten sich zu Beginn ein Torduell, bei dem die HSG-Spielerin immer wieder konterte. Jacobsen traf beim 3:3 zum erneuten Ausgleich. Für die Isländerin rückte im HSG-Angriff Élin Magnúsdóttir ins Spiel, die direkt die Zeitstrafe gegen Hasselbusch herausholte. Ona Vegué trat im Siebenmeterduell gegen Györi an, doch die Ungarin verhinderte, dass die Gäste aus Blomberg erstmals in der Partie in Führung gehen konnten. Beim darauffolgenden Strafwurf zeigte sich die Spanierin aber wieder sicher. Nach torreichen sieben Minuten ging die HSG damit erstmals in Zwickau in Führung. Beide Abwehrreihen waren auch nach zehn Minuten noch nicht wirklich im Spiel. Nach Roths Parade überrannte Jacobsen die in Unterzahl agierende BSV-Defensive, sodass die HSG ihre Führung auf 8:6 ausbauen konnte. Díana Magnúsdóttir kassierte ihre erste Zeitstrafe nach dem Duell gegen Kähr. Zudem nutzte Zwickau den Siebenmeter, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Davon ließ sich Jacobsen nicht verunsichern und setzte sich auch gegen die offensiv agierende Abwehr durch. Györi verhinderte weiterhin klare Torchancen von Hauf und Njinkeu und half dem BSV, beim 10:10 erneut auszugleichen. Melanie Veith wechselte mit Roth im Tor, während vorne Élin Magnúsdóttir wieder zur Führung traf. Immer wieder ging es bei Zwickau über Petersen, die auch in Unterzahl erfolgreich war. Birkner zog beim 12:12 seine erste Auszeit, nachdem sich Zwickau weiterhin auf Augenhöhe mit Blomberg präsentierte. Auch nach der Auszeit ging es über Rüffieux, die erst an den Pfosten warf, dann aber vor Györi eiskalt blieb. Wieder ließen sich die Gastgeberinnen nicht abschütteln und verkürzten auf 13:14. Dann gelang der HSG der erste kleine Lauf: Kühne traf sehenswert per Dreher, Jacobsen netzte nach dem Steal von Kühne zum 16:13 für die HSG ein, woraufhin der BSV kurz vor der Halbzeitpause seine erste Auszeit zog. Jacobsen, die eingewechselte Nuria Bucher und Díana Magnúsdóttir sorgten für Tempo und belohnten das Team erst mit dem Siebenmetertreffer durch Vegué, bevor Bucher dann selbst aus dem Rückraum traf. Rüffieux erzielte nach Veiths Parade den Schlusspunkt der ersten Halbzeit. Mit einem 15:19 ging es in die Pause.
HSG nimmt Favoritenrolle an
In die zweiten 30 Minuten starteten die Blombergerinnen mit Ballbesitz. Dazu rückten Vegué und Judith Tietjen für Hauf und Njinkeu aufs Feld. Kähr foulte nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff Nieke Kühne und kassierte ihre zweite Zeitstrafe. Die Überzahlsituation hielt nicht lange, als Tietjen den Ball beim Heber erst an die Latte setzte und Jacobsen Petersen im Gesicht traf. Penzes gelang dadurch der erste Treffer der zweiten Hälfte, doch Bucher stellte den Vorsprung von vier Toren wieder her. Hinten parierte Veith gegen Gierga, und wieder ging es bei Blomberg über die Schweizerin, die direkt erneut einnetzte und den Vorsprung erstmals auf 21:16 erhöhte. Die HSG vergab zunächst die Chance auf die Sechs-Tore-Führung, doch im zweiten Anlauf netzte Tietjen dann sicher ein. Im Vergleich zur ersten Halbzeit agierten die Blombergerinnen deutlich ruhiger, gefestigter und verließen sich auf ihre eigenen Stärken. Rentsch zog nach der Auszeit das taktische Mittel des 7-gegen-6, bei dem Kähr den HSG-Vorsprung etwas schmelzen ließ. Kühne holte im Rückraum aus und traf mit ihrem sechsten Treffer zum 25:18 für die HSG. Vorne zeigte sich 15 Minuten vor Schluss auch Díana Magnúsdóttir mit ihrem ersten Tor des Abends. Die Isländerin zog zudem noch die Zeitstrafe gegen Szabó. Wie auch in den ersten 30 Minuten verhinderte Györi zwischen den BSV-Pfosten Schlimmeres für die Gastgeberinnen. Dazu kamen die Zwickauerinnen auf fünf Tore heran, ehe Jacobsen die torlose HSG-Phase mit ihrem Treffer beendete. Dennoch schien das Team von Steffen Birkner alles in eigener Hand und im Griff zu haben. Vegué blieb weiterhin, abgesehen vom ersten vergebenen Siebenmeter, eiskalt vom Siebenmeterstrich. In die Crunchtime ging es demnach mit einem Vorsprung von sieben Toren. Zwickau gab sich jedoch nicht geschlagen und verkürzte über Nakayama auf sechs Treffer. Nach ihrer nächsten Parade belohnte sich Melanie Veith dann auch mit ihrem ersten Tor der Saison, bevor Rentsch nochmals die Auszeit nahm. Der BSV zeigte sich weiter kämpferisch, doch die Blombergerinnen gaben den Auswärtssieg nicht mehr aus der Hand, als in Unterzahl noch Mühlner und Hauf trafen. Mühlner netzte zudem zum Endstand von 29:35 und dem einhergehenden Auswärtserfolg der HSG ein.
Aufstellungen:
BSV Sachsen Zwickau: Sieg, Györi; Szabó (4), Gierga, Kähr (3), Petersen (7), Walkowiak, Hasselbusch (1), Penzes (5), Niewiadomska, Nakayama (6), Steverink (3)
HSG Blomberg-Lippe: Veith (1), Lepschi, Roth; Rüffieux (4), Jacobsen (6), D. Magnúsdóttir (2), Kühne (6), Mühlner (3), Vegué (5), Bucher (3), Tietjen (1), Hauf (2), E. Magnúsdóttir (2), Njinkeu