Für die aktuelle Ausgabe des ANWURFs haben wir mit unserer Torfrau Marie Andresen gesprochen. Wie sich die 26-Jährige in Blomberg eingelebt hat und wie sie den Start in die Saison bewertet, erfahrt ihr hier:
Vor der Saison wagte sie den Sprung von der Weser nach Lippe. Vom Zweitligisten SV Werder Bremen kommend, erfüllte sich Marie Andresen ihren Traum von der 1. Liga. Wir haben mit der Torfrau der HSG gesprochen und sie zu ihren ersten Monaten in Blomberg befragt.
ANWURF: Hallo Marie, wie geht es dir? Wie hast du dich mittlerweile in Blomberg eingelebt?
Marie: Hey! Mit geht’s super und ich habe mich schon sehr gut in Blomberg eingelebt. Es gefällt mir hier richtig gut. Die Mädels sind alle supernett und wir unternehmen auch außerhalb des Spielfeldes viel gemeinsam. Das hat es mir leicht gemacht hier gut anzukommen. Auch in meiner Wohnung fühle ich mich absolut wohl!
ANWURF: Das freut uns zu hören! Hast du auch schon Zeit gefunden die Region zu erkunden und hast eventuell schon neue Lieblingsorte entdeckt?
Marie: Ganz so viel Zeit bleibt neben dem Handball leider nicht und wenn wir dann mal länger frei haben, zieht es mich meist in den Norden zu meiner Familie oder alten Freunden. Während der Vorbereitung haben wir aber viele Orte zusammen erkundet. Für den ein oder anderen Spaziergang zieht es mich dann z.B. zu den Externsteinen – dort gefällt es mir richtig gut!
ANWURF: Nun hast du ja die Vorbereitung und die ersten Spiele mit der HSG absolviert. Wie groß war die Umgewöhnung zu der Zeit in der zweiten Liga?
Marie: Da gibt es auf jeden Fall einen bemerkbaren Unterschied. Das Tempo ist ein anderes, die Körperlichkeit ist höher und für mich im Tor von Bedeutung: Die Qualität der Würfe ist deutlich höher. Es gibt viel mehr Spielerinnen, die sich im Wurfbild unterscheiden und sowohl härter als auch präziser aufs Tor werfen. Aber genau diese Herausforderung habe ich mit dem Wechsel nach Blomberg gesucht!
ANWURF: Mit dem Saisonstart könnt ihr ja bislang zufrieden sein – oder wie siehst du das?
Marie: Ich denke wir haben unsere Aufgaben bislang gut gemeistert. Wir haben uns von Spiel zu Spiel weiterentwickelt und die Punkte, die wir holen mussten, haben wir geholt. Die Niederlagen gegen Bietigheim und den THC sind etwas zu hoch ausgefallen. Da ist es unser Ziel im Rückspiel mehr Gegenwehr zu leisten und besser mitzuspielen. Alles in allem kann man aber denke ich zufrieden sein, wie wir uns als junges und neu zusammengewürfeltes Team bislang schlagen!
ANWURF: Lass uns einen Blick zurück zu deinen Anfängen werfen. Wann hast du mit dem Handball spielen begonnen?
Marie: Als ich in der 1. Klasse war, hat mich eine Freundin mit zum Handballtraining in Handewitt genommen. Da dürfte ich circa sechs Jahre alt gewesen sein.
ANWURF: Und dort bist du direkt im Tor gelandet?
Marie: Erst habe ich ein wenig auf dem Feld gespielt. Es hat sich aber ziemlich früh abgezeichnet, dass meine Stärken im Torwartspiel liegen… und eher nicht auf dem Feld. (lacht)
ANWURF: Immerhin scheint bei dir Einsicht zu herrschen. Melanie Veith versucht bis heute den Trainer von ihrem Debüt auf dem Feld zu überzeugen.
Marie: Manchmal bilde ich mir auch ein, dass ich eine gute Feldspielerin wäre. Praktisch ist das aber nicht der Fall. (lacht)
ANWURF: Vor deiner Station in Bremen warst du ein Jahr in Dänemark aktiv. Wie kam es dazu?
Marie: Genau! Ich habe ein Jahr in Fredericia in der zweiten dänischen Liga gespielt. Der Kontakt ist über eine ehemalige Mitspielerin entstanden. Ich habe zu der Zeit in Harrislee gespielt, wollte aber unbedingt noch mal etwas Neues ausprobieren.
ANWURF: Dein Nachname klingt auch dänisch. Hast du Wurzeln in diesem Land?
Marie: Meine Urgroßoma war Dänin. Direkte dänische Wurzeln habe ich aber zumindest nicht. Die Sprache habe ich aber zum Glück in der Schule lernen dürfen. In Flensburg konnte man die Sprache ab der 7. Klasse dazu wählen.
ANWURF: Das war sicherlich eine spannende Zeit?!
Marie: Auf jeden Fall! Ich habe in der zeit zwar noch in Flensburg studiert und bin viel gependelt. Menschlich hat mich diese Erfahrung trotzdem weitergebracht. Es war für mich der erste Schritt raus aus meinem gewohnten Umfeld. Wir hatten dort eine super Truppe und gemeinsam sehr viel Spaß!
ANWURF: Neben dem Handball hast du im März auch dein Lehramtsstudium erfolgreich abgeschlossen und arbeitest nun auch als Lehrerin, richtig?
Marie: Genau! Ich arbeite nebenbei zehn Stunden in der Schule am Schloss in Lemgo. Dort unterrichte ich Mathe und Sport und es gefällt mir sehr gut. Die Kollegen und Kolleginnen sind alle sehr nett, die Kinder sind toll – das hat mir den Einstieg sehr erleichtert. Es ist schön neben dem Handball noch einen Ausgleich zu haben und sich nicht 24 Stunden nur mit einem Thema zu beschäftigen.
ANWURF: Und die Kids wissen, dass du eine Bundesligaspielerin bist? Hast du schon Fans unter deinen Schüler*innen?
Marie: Haha, ja. Die Viertklässler erkundigen sich nach dem Wochenende immer, wie wir gespielt haben. Ein paar Handballer habe ich auch dabei, die regelmäßig Fragen stellen.
ANWURF: Du sagst, dass es ein guter Ausgleich für dich ist, zusätzlich zum Handball noch in der Schule zu sein. Ist es nicht auch ab und zu anstrengend neben den vielen Trainingseinheiten und Spielen am Wochenende?
Marie: Aktuell habe ich ja „nur“ zehn Stunden. Die Schule ist mir zudem super entgegengekommen und hat meinen Stundenplan mit dem Trainingsplan gut abgestimmt. So lässt sich das aktuell sehr gut vereinbaren.
ANWURF: Also bleibt auch noch etwas Freizeit? Wie verbringst du die?
Marie: Am liebsten mit den Mädels aus der Mannschaft. Wir gehen oft zusammen einen Kaffee trinken, kochen zusammen oder gehen essen. Gerne besuche ich aber auch alte Freunde in Bremen, mit denen ich sonst viel telefoniere oder besuche meine Familie.
ANWURF: Danke dir für deine Zeit, Marie! Schön, dass du dich im Sommer für die HSG entschieden hast!