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Hetmanek verlängert ihren Vertrag bei der HSG (LZ.de)

Blomberg. Eine wichtige Entscheidung für die Zukunft. Barbara Hetmanek hat ihren Vertrag als Trainerin der zweiten Mannschaft (3. Liga) der HSG Blomberg-Lippe um zwei Jahre verlängert. Ebenfalls bleibt Hetmanek für diesen Zeitraum Leiterin des HSG-Internats.

„Wir haben damit die Weichen gestellt“, äußerte sich HSG-Geschäftsführer Torsten Pfennig sehr zufrieden mit der Weiterverpflichtung einer exzellenten Kraft, die dank ihrer Erfahrung und Verlässlichkeit zu den festen Größen im HSG-Gefüge gehört. „Barbara ist ein wichtiger Teil unseres Nachwuchskonzepts“, freut sich dann auch HSG-Trainer und Sportdirektor André Fuhr: „Wir arbeiten da auf allerhöchstem Niveau und da ist Kontinuität ganz wichtig.“ Da mit Björn Piontek auch der Trainer der B-Jugend bis 2019 gebunden ist, steht der Verein in diesem Bereich hervorragend da, so die allgemeine Einschätzung im HSG-Headquater am Blomberger Marktplatz.

Für Barbara Hetmanek selbst lag die Entwicklung auf der Hand. Sie sei froh, dass ihr der Verein erneut das Vertrauen schenke, so die 28-Jährige: „Wir sind im Trainerteam als auch im Betreuerteam im Internat gut aufgestellt und dennoch noch nicht am Ende der Entwicklung.“

Bei einem Besuch im Blomberger Elisenstift, in dem das Handball-Internat der HSG Blomberg-Lippe untergebracht ist, herrschte angesichts der Entscheidung unter den Schülerinnen eine ausgelassene Stimmung. Spontan noch im Vorfeld einer Konzentrationsübung nach der Schule fanden sich Johanne Fette, Munia Smits, Lia Diekmann, Aaricia Smits und Laura Sposato zusammen und waren nur allzu gern bereit, sich mit ihrer bisherigen und zukünftigen Chefin zu einem ungezwungenen Foto zusammenzufinden. Und Hetmanek strahlte. Die zum „Master of Arts Public Health“ ausgebildete Gesundheitswissenschaftlerin arbeitet als Lemgoer Standortleiterin von Lippe-Reha und gilt als ebenso zielstrebig wie ehrgeizig, weist zu ihrer fachlichen auch methodische und soziale Kompetenz auf – und hat ein großes bayerisches Herz.

„Ja, ich freue mich. Wir haben ein tolles Trainerteam mit André Fuhr und Björn Piontek und ein ebenso tolles Betreuerteam mit Angelika Hellmeier und Karin Leidt“, so Hetmanek, die auch die Zusammenarbeit mit dem Beirat und der Geschäftsstelle als sehr positiv herausstellt. Den familiären Umgang miteinander möchte Hetmanek nicht mehr missen: „Die HSG Blomberg ist eine Herzensangelegenheit für mich geworden.“ Auch privat hat „Babs“ schon längst Fuß gefasst in der Umgebung: „Ich fühle mich rundherum wohl, habe mir ein Umfeld aufgebaut, das für mich passt und über das ich sehr froh bin. Das tut mir richtig gut.“ Und dennoch freut sie sich, wenn es einmal wieder in die alte Heimat geht und strahlt: „Nächsten Samstag fahren wir zum Drittliga-Spiel nach Bayreuth…“

Kommentar: Ein Zeichen in unsicherer Zeit

von Dietmar Welle

Die HSG Blomberg-Lippe trifft augenblicklich weitreichende Entscheidungen für die Zukunft. Trotz der noch nicht abgesicherten Zugehörigkeit zur Bundesliga in der kommenden Saison (allerdings sieht es in dieser Hinsicht nicht so schlecht aus), bleibt das bisherige Konzept zum Beispiel in der Nachwuchsförderung unangetastet. Barbara Hetmanek hat ihren Vertrag als Internatsleiterin und Trainerin der Drittliga-Mannschaft um weitere zwei Jahre verlängert.

Ein Ausrufezeichen in unsicheren Zeiten. Denn anderswo schaut es derzeit bitter aus. Die traditionsreichen Frauen des HC Leipzig beispielsweise sehen sich mit hartnäckigen Gerüchten über finanzielle Probleme konfrontiert. Niemand weiß im Moment, mit welcher Mannschaft der aktuelle Deutsche Pokalsieger im kommenden Jahr in der Bundesliga auf Torjagd geht. Noch konkreter: Dem Bundesliga-Standort Oldenburg geht es an den Kragen und das Aus im Jahr 2018 droht.

Hintergrund ist die Ankündigung des Oldenburger Versorgers EWE, sein finanzielles Engagement beim Team von Leszek Krowicki ab Juni 2018 drastisch zu reduzieren. Das Unternehmen dampft, so Informationen der Nordwest-Zeitung, das Sponsoring von aktuell 500.000 Euro im ersten Schritt auf 300.00 Euro und dann auf 50.000 Euro ein. Jetzt will sich der ehemalige Werder-Manager Willi Lemke einbringen. Ob es hilft? Lässt der Handball-Fan dazu noch das Trainer-Tamtam (Nationalcoach Michael Biegler übernimmt parallel zu seinem DHB-Job die Leipziger Männer) auf sich wirken, so stellt die HSG Blomberg-Lippe mit ihren derzeitigen Entscheidungen eine verlässliche Größe im unsicheren Geschäft des deutschen Frauenhandballs dar.

Information
Persönlich Barbara Hetmanek, am 16. März 1988 in Augsburg geboren, begann mit dem Handballsport im Jahr 1993 bei der DJK Augsburg-Hochzoll und schloss sich drei Jahre später der TSG Augsburg an. Ab 2004 spielte sie für den TSV Haunstetten. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga wechselte die Kreisläuferin 2007 zum VfL Oldenburg, absolvierte ab der Saison 2009/10 die ersten Spiele in der Bundesliga und gewann 2011/12 den DHB-Pokal. Im Oktober 2013 unterschrieb die 28-fache Jugend- und 17-fache Juniorinnen-Nationalspielerin einen Vertrag bei der HSG Blomberg-Lippe als Leiterin des Internats und als Trainerin im Jugendbereich. Seit 2014/15 ist sie auch Trainerin der Drittliga-Mannschaft.
Quelle: LZ.de
Autor: Dietmar Welle
Foto: Vera Gerstendorf-Welle
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