Vor der Reise nach Lubin wartete auf die HSG noch das Heimspiel am 16. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen gegen die Sport-Union Neckarsulm. Im Duell des Tabellenelften und des Tabellendritten aus der Nelkenstadt setzte sich die HSG mit 34:26 (19:13) durch. Auf Blomberger-Seite war Ida Hoberg mit acht Toren die beste Torschützin.
Torregen an der Ulmenallee
Beim ersten Heimspiel im Februar konnte Steffen Birkner auf eine volle Bank setzen: Neben Carolin Jaron kehrte auch Alexia Hauf zurück in den Kader der Blombergerinnen. Bei den Gästen fielen neben Kim-Lara Hinkelmann auch die ehemalige Blombergerin Stefanie Kaiser aus. Die zweitbeste Torschützin, Munia Smits, ebenfalls eine Ex-Blombergerin, startete beim Team von Thomas Zeitz, welches mit ordentlich Rückenwind aus dem Heimspielsieg gegen den Thüringer HC angereist ist. Bei den Gastgeberinnen begannen Melanie Veith im Tor, Judith Tietjen, Laetitia Quist, Ida Hoberg, Nieke Kühne, Ona Vegué und Maxi Mühlner. Vegué überwand als Erste Lena Ivancok und knüpfte damit an ihre starke Leistung und die 10 Tore aus dem Hinspiel an. Im kontrollierten Angriff zog Hoberg den Schlagwurf und netzte erst zum 2:0, dann sogar zum 3:0 ein. In der Abwehr hielt der Innenblock, bestehend aus Quist und Kühne, gut zusammen, bis Smits sich ihren ersten Treffer selbst vorlegte und eine Lücke am Kreis fand. Der Pfosten ließ Tietjens Ball aus dem Tor herausspringen, woraufhin die SU Tempo mit in den eigenen Angriff nahm und Lilli Holste den Anschlusstreffer beim 4:3 erzielte. Das Aluminium schien in den ersten Minuten der Partie nicht auf der Seite der Blombergerinnen zu sein: Auch Nieke Kühne hämmerte bei ihrem Wurf aus der Ferne an das Lattenkreuz, sodass Neckarsulm zum Ausgleich kam. Gegen die aggressiv agierende Abwehr fand die HSG nicht in ihren Rhythmus im Positionsangriff. Warum die Sport-Union am vergangenen Spieltag den THC ärgerte, zeigte sich mehr und mehr an der Ulmenallee. Sekunden nach dem Stemmwurf von Hoberg tankte sich auch Kühne das erste Mal durch und ließ die Fans in Blomberg über die Führung jubeln. Die Lautstärke an der Ulmenallee verbesserte sich deutlich, als erst Rüffieux per Heber traf, Vegué ihr mit ihrem zweiten Treffer von außen folgte und nun auch die SU am Pfosten scheiterte. Aus einem 4:5 machte die HSG binnen weniger Minuten das 10:6 und schien trotz des Gegentreffers von Gudmestad im Spiel angekommen zu sein. Das bestätigte Quist mit ihrem Treffer aus dem Rückraum, wodurch sie den Vorsprung von vier Toren wiederherstellte. Sowohl der Angriff als auch die Defensive der Gastgeberinnen wirkten nach der Hälfte der ersten Halbzeit gefestigter und ruhiger als zu Beginn. Ruhig wurde es auch, als Smits im Gegenstoß Quist in den Arm griff und direkt mit der roten Karte vom Feld gehen musste. Beim darauffolgenden Strafwurf scheiterte Vegué wieder einmal am Pfosten. Im Rückraum der drei Rechtshänderinnen, Lisa Frey kam für Quist in die Partie, setzte sich erneut Hoberg im Zweikampf durch und traf zum 13:8. Vom Fehlen ihrer Toptorschützin ließ sich das Team von Thomas Zeitz nicht verunsichern, sondern konterte stetig mit Toren der HSG. Erst mit den Treffern von Kühne, Frey und Verbraeken setzte sich der Gastgeber das erste Mal mit fünf Toren ab und distanzierte das Überraschungsteam des letzten Spieltags. In einer fahrigen Schlussphase der ersten Halbzeit verloren beide Mannschaften ihre Bälle. Doch die HSG nutzte die technischen Fehler ihrer Kontrahentinnen und konnte sich noch einmal deutlicher distanzieren und mit einem 19:13 in die Kabine gehen.
Fehler bremsen die HSG nicht aus
Mit einer Parade von Zoe Ludwig starteten die Blombergerinnen in die zweite Hälfte der Partie. Weiterhin machten die drei Rechtshänderinnen Hoberg, Kühne und Frey Druck auf die Neckarsulmer-Defensive, die den Pass an den Kreis jedoch geahnt hatte und sich den Steal sichern konnte. Auf den Gegenstoßtreffer der SU reagierte Kühne und hielt den Gast beim 20:14 weiter auf Distanz. Ludwig stellte sich immer mehr in den Weg der Torchancen und brachte ihr Team mit Rückenwind nach vorne. Dort sicherte Kühne die Überzahl der HSG, in der Frey mit ihrem Wurf scheiterte. Mit viel Schwung und einer Portion Selbstbewusstsein feuerte Mühner den Ball von der Mittellinie ins leere Tor. Auch Ida Hoberg knüpfte an ihre Leistung aus der ersten Hälfte an und ließ die Ulmenallee beim 23:16 laut werden. Den Innenblock stellten nun Mühlner und die zurückgekehrte Andrea Jacobsen, doch sie konnten den Treffer von Van der Linden von außen nicht verhindern. Dass die Gäste aus Neckarsulm das Auswärtsspiel in Blomberg noch nicht aufgegeben hatten, beweisen sie eindrucksvoll mit ihrem Willen und den Treffern im Angriff, durch die sie auf fünf Tore verkürzten. Kühne unterbrach den kurzzeitigen Torrausch der Gäste und auch Ludwig hielt gegen Sinah Hagen den nächsten Ball. Hoberg fand in der eigenen Offensivaktion Mühlner am Kreis, die weiterhin als sichere Torschützin in den Statistiken zu finden blieb. Dazu holte Kühne die nächste Zeitstrafe gegen die Gäste heraus, doch Vegué scheiterte vom Strich an Ivancok. Den Fehlwurf machte Mühlner wett, indem sie erneut von der Mittellinie in den verwaisten Torraum warf und ihren vierten Treffer feierte. In den Angriff brachte Steffen Birkner 14 Minuten vor Abpfiff Carolin Jaron ins Spiel, die den Ball schnell auf die Positionen verteilte und Amber Verbraeken gegen ihren ehemaligen Verein das 28:20 erzielte. Sie war es auch, die die erste Führung von zehn Toren ermöglichte, doch die Sport-Union ließ sich weiter nicht abschütteln und verkürzte mit einem 2:0-Lauf den Abstand. Dazu machte sich Ludwig in ihrem Tor groß und unterband den erneuten Gegenstoßtreffer. Gegen Bruggman konnte sie jedoch nichts ausrichten, woraufhin Birkner seine Auszeit zog. Der Cheftrainer verteilte die Kräfte, aber die HSG blieb torhungrig und wollte den Vorsprung weiter ausbauen. Besonders half dabei Ludwig, die nun auch die freien Würfe parieren konnte. Im Angriff traf jetzt zudem Jacobsen gleich doppelt in ihrem Comeback-Heimspiel. Neckarsulm betrieb noch Ergebniskosmetik, konnte aber den Heimsieg der HSG nicht mehr verhindern.
Stimmen zum Spiel:
HSG-Cheftrainer Steffen Birkner zieht nach dem Heimsieg sein Fazit: „Natürlich bin ich mit dem Sieg zufrieden. Wenn man das Ergebnis auf den ersten Blick sieht, wirkt es sehr deutlich. Trotz des Sieges ärgern mich die Fehler, die wir im Laufe der Partie gemacht haben. Das hatten wir heute nicht so im Griff, wie ich das eigentlich dachte.“
Aufstellungen:
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (1), Jacobsen (2), Verbraeken (4), Quist (3), Frey (2), Kühne (5), Hoberg (8), Vegué (4), Jaron, Mühlner (5), Tietjen, Hauf
Sport-Union Neckarsulm: Ivancok, Orowicz; Gudmestadt (7), Gkatziou (2), Hagen, (4), Bruggeman (1), Holtman, Van der linden (2), Riner (2), Smits (2), Pollakowski, Holste (6)